26
Jun
2023

Tipps für den perfekten Lagerfeuer-Abend

> Tipps für den perfekten Lagerfeuer-Abend

Die Kunst des Feuermachens

Der Mensch hantiert schon seit mindestens einer Millionen Jahre mit dem Feuer. Etwa seit 400.000 Jahren beherrschen wir das Feuer und können es entfachen, wenn es nötig ist. Die menschliche Entwicklung wurden davon stark geprägt. Im Laufe der Zeit wurde am Feuer nicht nur Essen zubereitet, sich gewärmt und damit Raubtiere ferngehalten, sondern das Feuer spielte bald auch eine soziale Rolle. Man traf sich, um Geschichten zu erzählen, es diente als Treffpunkt und wurde wichtiger Bestandteil von Lebenskultur und Gemeinschaft. Somit ist am Lagerfeuer sitzen, eine der ursprünglichsten und natürlichsten Beschäftigungen für uns.

Die richtige Location
Um sich am Feuer richtig entspannen zu können, gibt es einiges zu beachten. Angefangen mit dem richtigen Ort. Hast du einen Garten? Dann achte darauf, dass Pflanzen, Gebäude und Fahrzeuge genug Abstand zu deiner Feuerstelle haben. Kommt das nicht infrage, kannst du dich nach öffentlichen Feuerplätzen erkundigen. Gibt es in deiner Nähe auch keine öffentliche Feuerstelle, so könntest du nach einem Campingplatz suchen, auf dem offenes Feuer erlaubt ist. Um kein Loch in den Rasen einzubrennen, ist eine Feuerschale, ein Feuerkorb oder ein Grill als Feuerstelle zu empfehlen. Campingplätze verleihen diese oftmals an ihre Gäste.

Windstill und trocken sollte es sein
Eine zentrale Rolle für ein schönes und sicheres Feuer spielt das Wetter. Hat es vor Kurzem geregnet und der Boden ist nass, dann ist ein Feuer nicht zu Empfehlen. Selbst in einer trockenen Feuerschale kann es, wegen hoher Luftfeuchte und Holzfeuchte, schwer werden ein Feuer zu entzünden. Auch bei starkem Wind sollte kein Feuer gemacht werden. Ist es schon lange trocken, kann Waldbrandgefahr herrschen. Das ist auch gefährlich, wenn kein Wald in der Nähe ist. Denn trockener Rasen, Sträucher und Gebäude sind bei Hitze und Dürre logischerweise auch anfälliger für Brände. Für alle Fälle sollte an Feuerstellen immer mindestens ein Eimer Löschwasser bereitgestellt sein.

Auf das Holz kommt es an
Wohnst du in der Stadt, solltest du einfach ein paar Säcke Kaminholz kaufen. Diese bekommst du im Baumarkt und sogar in manchen Supermärkten. Die Holzscheite griffbereit, aber mit etwas Entfernung zur Feuerstelle aufstapeln. Dicke Scheite nach unten, dünnere Scheite nach oben. Diese Aufgabe können auch Kinder übernehmen. Die Stapeltechnik sorgt dafür, dass die dünneren Scheite erstmal eine ordentliche Glut entwickeln, bis die dicken Scheite verbrannt werden. Holz aus dem eigenen Garten sollte 1 bis 3 Jahre trocknen, damit es ohne viel Rauchentwicklung verbrennt. Willst du im Campingurlaub Feuer machen, so kann es schon reichen, etwas Treibholz zu sammeln. Wichtig ist, dass nur trockenes Holz gesammelt wird. Keine grünen Zweige oder Äste, an denen Blätter hängen. Dabei stets die Augen offen halten nach passenden Stöcken, um daraus Spieße für Stockbrot zu schnitzen. Diese Aufgabe kann schnell einen ganzen Nachmittag dauern. Für die Kinder ist es wahrscheinlich ein Abenteuer, bei dem sie schon viel Spaß haben. 

Das Feuer sicher aufbauen
Zuerst kommt der Zunder in die Feuerstelle. Dafür eignen sich Karton, Zeitung oder sehr dünne Zweige. So muss kein gefährlicher Brandbeschleuniger zum Einsatz kommen. Anschließend kreisförmig dünne Äste an den Zunder anlehnen. Wichtig ist es, luftig genug aufzubauen, damit der Sauerstoff seine Arbeit machen kann. Außerdem sollte ein Loch gelassen werden, um per Streichholz noch den Zunder erreichen zu können. Nun auch dickere Äste zeltförmig daran anlehnen und die Lücken mit dünnen Ästen bestücken. Diesen Aufbau nennt man Pyramidenfeuer. Es ist das klassische Lagerfeuer und gut geeignet für Spieße mit Stockbrot oder Würstchen. Wenn das Feuer einmal brennt, müssen nur etwa halbstündlich dicke Scheite nachgelegt werden. Dabei ist wichtig, nicht zu viel auf einmal aufzulegen.

Kinder und der Umgang mit Feuer
Schon die Kleidungswahl ist wichtig. Nicht zu empfehlen sind leicht entflammbare oder hochwertige Kleidungsstücke. Kleine Brandlöcher oder Rauchgeruch gehören eben zu einem solchen Abend dazu. Deswegen sollte alte Kleidung, bestenfalls aus schwer brennbarem Material, angezogen werden. Jeansstoff und Baumwolle eigenen sich dafür gut. Lange Haare sollten zurückgebunden werden! Neben allen Sicherheitsmaßnahmen ist es wichtig Kinder nicht unbeaufsichtigt am Feuer zu lassen. Lege zusammen mit deinen Kindern Regeln fest, an die sich alle halten. Geh mit gutem Beispiel voran, denn dein Umgang mit dem Feuer wird die Kinder beeinflussen. 

Leckereien vom Feuer
Nicht nur das Feuer möchte gefüttert werden, auch die Menschen drumherum. Dafür eignet sich besonders das klassische Stockbrot. Einen Rezeptvorschlag und ein paar Ideen für Toppings haben wir für euch rausgesucht.Es gibt aber auch viele weitere Spezialitäten, die man am Feuer genießen kann. Kleine Würstchen, Marshmallows, Maiskolben, Champignons oder Folien-Kartoffeln aus der Glut sind weitere Klassiker. Und zu allem passt Kräuterbutter. Egal was davon zubereitet wird, am besten schmeckt es vom selbst geschnitzten Spieß. Da die Zubereitung am Feuer etwas Geduld und Geschick braucht, ist das nicht unbedingt für den großen Hunger geeignet.

Abendgestaltung
In die Flammen zu schauen hat eine meditative Wirkung und kann gerade Kinder für Stunden beschäftigen. Zu den typischen Lagerfeuer-Traditionen gehört natürlich auch etwas Musik. Gitarre spielen, gemeinsam ein Lied singen oder mit gesammelten Stöcken und Steinen einen Rhythmus spielen, kommt immer gut an und stärkt das Gruppengefühl. Gesellschaftsspiele sind auch eine tolle Möglichkeit, gemeinsam etwas zu tun. Dafür haben wir dir ein paar Spiele herausgesucht, die du ohne Spielmaterial spielen kannst.

Zeit schlafen zu gehen
Es ist spät, der Sternenhimmel funkelt und das Feuer brennt langsam runter. Am besten lässt du das Feuer ausbrennen, bis sich nur noch Glut darin befindet. So benötigst du nicht so viel Wasser zum Ablöschen. Willst du nicht mehr so lange warten, kannst du auch glühende Holzscheite ablöschen. Stühle, Getränke und alles was nah am Feuer steht wegstellen. Und ein wunderbarer Abend, den ihr gemeinsam mit Familie und Freunden verbracht habt ist vorbei. Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit unseren Lagerfeuertipps. Genießt die besondere Atmosphäre, aber denkt immer dran: Sicherheit geht vor!

|jos|