26
Jun
2023

Der Umbau des buerschen Busbahnhofs

> Der Umbau des buerschen Busbahnhofs

Gelsenkirchener Zeitreise

Der Busbahnhof am Rathaus von Gelsenkirchen Buer war immer schon ein Treffpunkt und ein Ort zum Verweilen. Solche zentralen Orte werden im Laufe der Zeit immer wieder an den aktuellen Ansprüchen angepasst. So auch der Busbahnhof. Der letzte Umbau fand von 2016 bis 2018 statt. Der Umbau spaltet die Geister, manche sind glücklich über den modernen Busbahnhof. Allerdings trauern auch viele Bürger und Bürgerinnen dem alten Busbahnhof und den Überdachungen nach.

Mittelpunkt für Pendler
Der Busbahnhof in Gelsenkirchen Buer, ist schon seit über 100 Jahren ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Buer. Auf dem Weg zu den umliegenden Schulen kommen täglich tausende Schüler hier vorbei. Viele Menschen pendeln, auf dem Weg zur Arbeit, über den Busbahnhof. Die alten Unterstände luden zum Verweilen ein. Schüler kamen vor und nach der Schule dort hin, tauschten sich aus oder bearbeiteten Hausaufgaben. Der Busbahnhof wurde als Treffpunkt von vielen genutzt. An Spieltagen war er wie eine riesige Kneipe. 

Der alte Busbahnhof
Vor dem Umbau bot der Busbahnhof ein großes Angebot an Unterstellmöglichkeiten. Eine lange Mauer sorgte für hunderte überdachte Sitzmöglichkeiten. Die Bushaltestellen waren direkt beieinander. Schöne alte Bäume, an jedem Bussteig, sorgten für Schatten und eine angenehme Atmosphäre. Der gesamte Busbahnhof war nur etwa halb so groß, wie nun. Dafür war der angrenzende Park größer.

Mängel des alten Busbahnhofs
Die Fahrrillen der Busse im Asphalt waren enorm. Die Platanen auf den Bussteigen waren wohl nicht mehr gesund und mussten, aus Sicherheitsgründen, entfernt werden. Der Busbahnhof liegt tiefer als die Straße und die Bahnhaltestelle. Die Haltestellen waren nur über Treppen zu erreichen. Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen mussten den Weg außen herum nehmen. Auch das damalige LTU Café wurde immer weniger besucht und war mehr als baufällig.

Der heutige Busbahnhof
Die Stadt Gelsenkirchen hat den Plan einen neuen, größeren Busbahnhof, mit verbesserter Verkehrsführung, zu bauen. Vor allem aber ist der geplante Busbahnhof von jeder Seite einsichtig. Das soll ein stärkeres Sicherheitsgefühl vermitteln und Kontrollen vereinfachen. Die Busspuren werden entzerrt und das ganze Umfeld soll modern wirken. An der Stelle, wo der VRR und Bogestra Kundenservice, der Kiosk und das LTU Café waren, wurde ein neues Gebäude gebaut. Die Bogestra, eine Kneipe mit Imbiss und ein Kiosk sind auch wieder darin untergekommen.  
Und dann geht es los. 2016 beginnt die Baustelle und die ersten Probleme entstehen. Erst war die Einfahrt zu eng für die Busse. Dann waren teilweise Bussteige zu kurz. 2018 waren die neuen Bussteige dann einsatzbereit. Auch wenn der Umbau längst abgeschlossen sein sollte, wurden erst 2021 die Dächer der Wartehäuschen gebaut. 

Bloß nicht Wohlfühlen
Es macht den Anschein, als möchte die Stadt gegen das Rumlungern vorgehen. Denn der neue Busbahnhof bietet nicht wirklich trockene Plätze. Die neuen Haltestellen haben höhere Dächer als vorher. Zwischen den Wänden und dem Dach sind etwa 30 cm ausgespart und zwischen Wand und Boden sogar etwa 50 cm. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass der Boden in der Haltestelle bei Regen feucht wird.
Auch die Seitenwände der Haltestellen sind verkürzt und bieten keinen Windschutz. Außerdem müssen Pendler nun zwei bis drei Minuten einplanen, um vom Bussteig 1, nahe der Innenstadt, zum Bussteig 8, am anderen Ende des Busbahnhofs, zu gelangen. 

(jos)