06
May
2020

Keuchhusten ist kein Kinkerlitzchen

Gesundheit > Keuchhusten ist kein Kinkerlitzchen

Gerade bei älteren Menschen kann die Krankheit gefährlich werden


(djd). Obwohl die Deutschen oft als impfkritisch gelten, steht doch die Mehrheit von ihnen dem Infektionsschutz grundsätzlich positiv gegenüber. So können laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter mehr als 5.000 Personen zwischen 16 und 85 Jahren 77 Prozent als Impfbefürworter bezeichnet werden. Nur sechs Prozent lehnen Impfungen eher ab. In den letzten fünf Jahren haben sich immerhin sieben von zehn Befragten impfen lassen - am häufigsten gegen Tetanus. Bei Senioren spielt die Grippeimpfung ebenfalls eine große Rolle. Dass es auch für Keuchhusten (Pertussis) eine Impfempfehlung für Erwachsene gibt, wusste allerdings nur knapp ein Drittel. Dabei ist die Krankheit keineswegs harmlos und kennt keine Altersgrenzen.

Häufiger Komplikationen bei Senioren

Tatsächlich sind mittlerweile gut zwei Drittel der Keuchhustenpatienten erwachsen, der Altersdurchschnitt der Betroffenen ist auf 42 Jahre gestiegen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt darum allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten mit der nächsten Auffrischung gegen Tetanus und Diphtherie. Diese Dreifachimpfung hat aber bisher nur etwa jeder Dritte in Deutschland erhalten. Gerade im höheren Alter können die wochenlangen, schmerzhaften Hustenanfälle den Körper extrem anstrengen und die Lebensqualität empfindlich einschränken. Dazu steigt bei Senioren aufgrund des schwächer werdenden Immunsystems die Gefahr von schweren Verläufen und Komplikationen deutlich an. So kann es beim stakkatoartigen "Bellen" zu Rippenbrüchen oder Inkontinenz kommen. Auch Folgeerkrankungen wie eine Lungenentzündung oder ein Schlaganfall sind möglich. Oft brauchen die Betroffenen lange, um wieder fit zu werden. Wissenswerte Informationen zu allen wichtigen Infektionskrankheiten und wie man sich vor diesen am besten schützen kann, gibt es unter www.impfen.de.

Auch die Enkel schützen

Mit einer Impfung lassen sich solche Unannehmlichkeiten vermeiden. Außerdem schützt man damit nicht nur sich selbst, sondern auch sein Umfeld, da man die Krankheit nicht mehr übertragen kann. Hier sind vor allem Großeltern und Kontaktpersonen von aufgrund des zu jungen Lebensalters noch nicht geimpften Säuglingen gefragt. Für diese kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein, denn sie können durch den zähen Schleim in den Bronchien einen Atemstillstand erleiden und müssen deshalb fast immer zur Überwachung ins Krankenhaus.

Quelle Text: djd
Quelle Bild: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/Image Point Fr