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    • Montag, 28. Juni 2021

Jung, lebensfroh – und plötzlich Schlaganfall

Im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sind besonders Frauen gefährdet

(djd). Ein Schlaganfall trifft nicht nur alte Menschen: Studien aus den USA und Europa weisen darauf hin, dass bei konstanter Gesamtzahl der Fälle die Zahl der jungen Schlaganfallpatienten steigt. Bei Menschen unter 35 Jahren sind oft angeborene Gesundheitsprobleme wie ein Herzfehler oder Gerinnungsstörungen die Ursache. Betrachtet man die Geschlechter einzeln, sind zwischen 18 und 35 Jahren Frauen besonders stark betroffen. Der Grund sind hier oft Einwirkungen von außen, wie das Rauchen in Zusammenhang mit der Einnahme der Pille. Auch eine Migräne mit begleitenden Wahrnehmungsstörungen steigert das Risiko für Frauen. Nicht zuletzt haben Schwangere, vor allem während der Entbindung, ein höheres Schlaganfallrisiko als nicht-schwangere Frauen im gleichen Alter.

Sofort mit der Therapie beginnen

Altersunabhängig zählt bei einem Schlaganfall jede Minute. Je schneller die betroffenen Patienten ins Krankenhaus in eine Stroke-Unit kommen, desto größer ist die Chance auf Überleben und spätere Genesung. Jüngere Patienten überwinden zudem eher Lähmungen und Sprechstörungen, sodass wieder ein weitgehend normales Leben möglich ist. Voraussetzung dafür ist eine intensive Therapie mit Krankengymnastik, Bewegung und Sprachtherapie. Der Faktor Psyche spielt nach dem Schlaganfall ebenfalls eine wichtige Rolle. Den Lebens- und Kampfeswillen des Patienten wieder zu wecken, dazu können Kinder, Familienangehörige und Freunde viel beitragen. Wer nach Therapien sucht, die auf die direkte Regeneration von geschädigten Gehirnarealen zielen, wurde bislang nicht fündig. Jetzt wird allerdings unter der medizinischen Leitung von Priv.-Doz. Dr. Nils H. Thoennissen in München eine neue, regenerative Therapie angeboten: die intravenöse Infusion von Nabelschnurblutzellen. Die Methode basiert auf der Forschungsarbeit von Prof. Joanne Kurtzberg an der Duke University in North Carolina. Sie entdeckte, dass damit eine Verbesserung der Schlaganfallfolgen erreicht werden kann.

Hohes Potenzial von Nabelschnurblut

Nabelschnurblut enthält neben vielseitig wirkenden Stammzellen auch zahlreiche Immunzellen, die stark anti-entzündlich wirken. Weitere wichtige Bestandteile sind hoch regenerative Proteine und Botenstoffe. Die neue Therapie wird in Kooperation mit der CBC Health Klinik angeboten – mehr Informationen dazu gibt es unter www.cbchealth.de. Zurzeit wird sie leider noch nicht von den Krankenkassen übernommen. Ziel der Studien von Kurtzberg ist, dass diese Therapie zu einer von Kassen akzeptierten Behandlung in der rehabilitativen Medizin wird.

Quelle Text: djd
Quelle Foto: djd/CBC Health/Getty Images/Ben Schonewille