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    • Montag, 08. Juni 2020

Die Menge machts bei der Planetendiät

Experte: Milchprodukte gehören auf einen klimagesunden Speiseplan


(djd). Durch die Coronakrise sind die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit vorübergehend in den Hintergrund gerückt. Sehr schnell aber werden sie wieder auf der Tagesordnung stehen. Die EAT-Lancet-Kommission beispielsweise hat mit der "Planetary Health Diet" einen Speiseplan vorgestellt, der die Gesundheit des Menschen und den Planeten gleichermaßen schützen soll. Was ist neu daran? "Die Empfehlungen der Planetendiät sollen jedem Weltenbürger ein ausreichendes Maß an Nährstoffen ermöglichen, ohne dass dadurch natürliche Ressourcen geplündert werden oder die Auswirkungen unserer Ernährung auf die Umwelt überhandnehmen", erklärt Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach ("Die Ökobilanz auf dem Teller". ISBN-13: 978-3777628769, 18 Euro, erscheint im Oktober 2020). Grundsätzlich sei jeweils die Menge der konsumierten Nahrungsmittel entscheidend: "Einzelne Lebensmittel sollten nicht stigmatisiert werden, um dann mit einer Verzichtspredigt die Weltrettung zu versprechen. Man kann alles essen, nur nicht zu viel davon."

Können nur Veganer das Klima schützen? 

Die Antwort von Malte Rubach auf diese Frage ist eindeutig: "Auf keinen Fall, die Empfehlungen der Kommission beinhalten auch tierische Produkte, etwa Milchprodukte. Alles andere wäre wissenschaftlich betrachtet grober Unfug." Die Planetendiät etwa erlaube bis zu 500 Gramm Milchäquivalente pro Tag. Milchäquivalente bedeutet, dass bei Milchprodukten wie Käse, Joghurt, Quark oder Butter die dazu nötige Menge Rohmilch in die Bilanzierung einfließen muss. "Laut nationaler Verzehrstudie konsumieren die Bundesbürger rund 250 Gramm Milch und Milchprodukte pro Tag. Rechnet man diese in Milchäquivalente um, dann passt das in etwa zur Empfehlung der Planetendiät", so Malte Rubach. Der Experte rät dazu, diesen Rahmen auszuschöpfen, weil Milch und Milchprodukte sowohl bei Männern als auch Frauen etwa die Hälfte der täglichen Kalziumaufnahme ausmachen. Mehr Informationen zum Thema Planetendiät und einen Link zur Studie gibt es beispielsweise unter www.milchland.de.

Kalzium für die Knochen

"Wer möglichst lange auf seinen Knochen stehen will, der sollte gerade in der Jugend und als junger Erwachsener möglichst viel Substanz über Kalzium aufbauen", rät Malte Rubach. Alleine mit grünem Gemüse könne dies kaum gelingen. Milch liefere von insgesamt 17 relevanten Nährstoffen zwölf, die in Pflanzendrinks nicht oder nur sehr gering vorhanden seien. "Beim Rest liegen beide gleichauf. Es kommt also nicht nur auf den Energie- oder Proteingehalt an, sondern auch auf die Mikronährstoffdichte in ihrer natürlichen Kombination", so Malte Rubach.


Quelle Text: djd
Quelle Bild: djd/Landesvereinigung der Milchwirtschaft/LVN/JenkoAtaman - stock.adobe.com