14
Aug
2017

ANSTECKUNGSGEFAHR DURCH ROTAVIREN IN DER KALTEN JAHRESZEIT ERHÖHT

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Symptome und Schutzmöglichkeiten



(djd). Magen-Darm-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern werden weltweit am häufigsten durch Rotaviren ausgelöst. Die Viren treten vorwiegend in den Wintermonaten auf und sind hochansteckend. 90 Prozent aller Kinder erkranken in den ersten drei Lebensjahren an einer Infektion mit Rotaviren.


Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) in diesem Jahr bereits über 30.000 Erkrankungen mit Rotaviren in Deutschland. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr: 2016 wurden im selben Zeitraum nur rund 17.000 Fälle gemeldet. Im gesamten Jahr 2016 wurden 22.618 Fälle gemeldet. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2013 eine Schluckimpfung für Säuglinge unter sechs Monaten.

Oft schwerwiegender als andere Durchfallerkrankungen

Übliche Anzeichen einer Rotavirus-Infektion sind ein plötzlicher wässriger Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Auch Blut oder Spuren von Schleim im Stuhl sind möglich. Weitere Symptome können Fieber, Husten und Schnupfen sein. In schweren Fällen kann es bei Säuglingen und Kleinkindern zu einem hohen Flüssigkeits- und Nährstoffverlust kommen. Häufig ist dann ein Krankenhausaufenthalt notwendig, um den Flüssigkeitsverlust durch eine Elektrolyt-Infusion auszugleichen. Um eine Austrocknung zu vermeiden, sollten Eltern daher stets darauf achten, dass ihr erkranktes Kind genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Die Nahrung während der Krankheitsphase sollte leicht verdaulich sein und ausreichend Salz beinhalten.

Schluckimpfung kann Rotavirus-Infektion vorbeugen

Eine Infektion mit Rotaviren erfolgt meist fäkal-oral über eine sogenannte Schmierinfektion. In einer akuten Erkrankungsphase ist zudem eine Übertragung per "Tröpfcheninfektion" beispielsweise beim Sprechen, Niesen oder Küssen möglich. Da Rotaviren überdurchschnittlich lange auf Oberflächen überleben, kann es insbesondere in Kindertagesstätten und Krabbelgruppen vermehrt zu Infektionen kommen. Die Erreger werden dort meist über Spielsachen übertragen, die Kleinkinder in den Mund nehmen.

Eine Impfung gegen Rotaviren wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit 2013 standardmäßig für Säuglinge empfohlen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen rechtzeitigen Schutz sollte die Impfserie frühzeitig begonnen werden, das heißt möglichst im Alter von sechs bis zwölf Wochen. Je nach Impfstoff muss die Serie bis zur 24. beziehungsweise 32. Lebenswoche abgeschlossen sein. Bevor die kalte Jahreszeit beginnt, sollten Eltern daher an den Impfschutz ihrer Kinder denken. Damit sind Säuglinge und Kleinkinder in dem Zeitraum, in dem sie besonders anfällig sind, geschützt.

Quelle Text: djd
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