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    • Freitag, 23. Juni 2023

Neue Blüten auf dem Alten Friedhof Buer

Gelsenkirchener Zeitreise

Über 50 verschiedene Rhododendren, in 13 aufeinander abgestimmten Beeten, lassen den Alten Friedhof in neuem Glanz erstrahlen. So lockt der innenstadtnahe Park, Blumenfreunde und Naturverbundene zum Entspannen an. Der alte Friedhof in Gelsenkirchen Buer steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Im Jahr 2010 wurden einige Grabstellen und Grabsteine durch einen Orkan zerstört. Die Anlage machte zu der Zeit teilweise einen verwahrlosten Eindruck. Bis der Gärtnermeister Konrad Herz im Jahr 2015 als Ideengeber für den Rhododendron Park das erste Beet stiftete. Seitdem sind rund 45.000 Euro in die Herrichtung der Parkanlage geflossen.

Show Time
Mitte Mai stehen die Rhododendron Büsche auf dem Gelände in voller Blütenpracht. Sie blühen in weiß, gelb, lila, pink und rot. Über mehrere Monate blühen die Pflanzen und sorgen so für stetig wechselnde Blüten-Variationen. Begleitblumen unterstützen die Pracht. In der Vergangenheit wurden im Mai Führungen vom Heimatverein Buer angeboten. Eine Infotafel am Eingang des neugestalteten Rhododendronparks weißt auf vier bedeutende Jahreszahlen der Buerschen Geschichte hin.

1003: Ersterwähnung von Buer„Puira”
1448: Freiheit Buer
1811: Mairie Buer
1922: Buer wird Großstadt 

Historie
Da die Grabstätte an der St. Urbanuskirche nicht mehr ausreichte, kam es 1819 zu der Einweihung des Friedhofs zwischen der Königswiese und der Mühlenstraße. Bis 1886 war das der Hauptfriedhof von Buer. Die erste Bestattung fand 1887 statt und dieses Grabmal ist bis heute erhalten. Ab 1909 wurde ein Teil des Friedhofs als jüdischer Friedhof eingerichtet. In der Pogromnacht 1938 haben Nationalsozialisten diese Gräber verwüstet und die Grabsteine entfernt. Im Jahr 1995 ist der Alte Friedhof der Denkmalliste von Gelsenkirchen hinzugefügt worden. Seit 2015 verschönert das Rhododendron-Park-Projekt den Friedhof. An den jüdischen Teil des Friedhofs erinnert seit 2017 ein Gedenkstein, der die 60 Frauen und Männer ehrt, die dort beerdigt wurden.

Rhododendronpark-Projekt
 
Der Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. hat mithilfe von Spenden ab 2015 den Rhododendronpark auf dem Alten Friedhof Buer angelegt. Die Anlage ist neben ihren Namen „Alter Friedhof Buer” und „Alter Friedehof Mühlenstraße” nun auch als „Rhododendronpark Buer” bekannt. Unterstützer des Rhododendron-Park-Projekts sind die Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG, die Sparkasse Gelsenkirchen, die Volksbank Ruhr Mitte und zahlreiche Privatleute. Gepflegt wird das Gelände von den Gelsendiensten, die unter anderem für die Reinigung von Straßen und Pflege der städtischen Grünanlagen von Gelsenkirchen zuständig sind. Die Unteren Denkmalschutzbehörden, die Veränderungen auf denkmalgeschützten Anlagen genehmigen oder ablehnen müssen, haben auch die Verwirklichung der Idee unterstützt. Seit Ende 2020 ist das Gelände wieder an die Stadt übergeben worden.
 
Sichtbare Geschichtszeichen
Das Gelände liegt zwischen dem Sankt Marien Hospital und der Realschule Mühlenstraße. Seit über 50 Jahren werden auf dem Friedhof keine neuen Bestattungen mehr durchgeführt. Die Anlage ist in einen katholischen, einen evangelischen sowie einen jüdischen Bereich unterteilt.Eine kleine neugotische Friedhofskapelle aus dem Jahr 1909 befindet sich auf dem Gelände. Viele Details und spitze Fensterbögen zeichnen sie aus. Auf den noch erhaltenen Grabsteinen stehen einige in der Umgebung bekannte Namen, wie zum Beispiel die Grabstätte der Familie Schulte Terboven. Valentin Schulte Terboven hatte einen Bauernhof im Stadtteil Hassel und ist dort Namensgeber der Valentinstraße geworden. Ein weiterer bekannter Name steht auf dem Familiengrab Merz. Nach Romanus Merz wurde die Romanusstraße in Buer benannt. Die Ruhestätte der Familie De La Chevallerie und einige weitere Prominente, die als Namensgeber für Straßen und Plätze in Buer bekannt sind, liegen auch dort begraben.

(jos)