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- Donnerstag, 02. Juni 2016
Kinder im Straßenverkehr – worauf man achten sollte.
Das Leben der Eltern ist gefährlich und schwierig. Das Leben der Kinder aber noch mehr!
Im Leben fast jeder Familie kommt der glückliche Moment, wenn ein Baby geboren wird. Aber mit der Freude kommen auch neue Sorgen und eine davon ist, die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten. Unsere Häuser sind voll von scharfen, stumpfen, schweren, elektrischen und anderen gefährlichen Gegenständen, die Straßen unserer Städte sind voll von anderen Gefahren. In diesem Artikel reden wir davon, was die Eltern machen können, um die Sicherheit ihrer Kinder im Straßenverkehr zu gewährleisten.
Das Kind und der Transport – vor der Geburt und danach.
Vor allem sollten die Eltern verstehen, dass diese Aufgabe – sein Kind auf der Straße zu sichern – prinzipiell unlösbar ist.
Zum einen ist das Fortbewegen im Wagen (und auch zu Fuß) immer von Gefahren begleitet und die Möglichkeit, dass etwas Unvorhergesehenes passiert, ist immer da. Wir sagen dies nicht, um die Eltern zu erschrecken, sondern umgekehrt, um ihre Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass die Kinder immer sicher sein sollten. Wir alle wissen, dass sich zur Ferienzeiten die Anzahl von Unfällen mit Kindern erhöht.
Aber die Kinder gelangen in Straßenunfälle vor allem in ihnen bekannten Situationen: auf einer bekannten Straße, an einer bekannten Kreuzung usw. Es gibt diese Illusion: was bekannt ist – ist sicher.
Wir werden unaufmerksam, sehen die Signale von Gefahren nicht, die wir an einem unbekannten Ort sofort bemerken würden. Zum zweiten wird die Aufgabe, das Kind für immer zu sichern, nicht gelöst, weil das Kind wächst und die Gefahrmöglichkeiten auf der Straße wachsen mit. Sie fangen keineswegs ab dem Moment an, wenn das Kind anfängt zur Schule zu gehen. Aus Sicherheitsgründen verzichten viele schwangere Frauen auf das Autofahren, deswegen macht das Kind schon im Bauch Bekanntschaft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Vibration, Geräusche, Stickigkeit, Drängeln – dies sind die Besonderheiten der öffentlichen Verkehrsmittel, die dem Baby schon vor der Geburt bekannt sind. Wenn die Mutter aber doch Auto fährt, dann sollten zu den ersten drei auch noch Müdigkeit und emotionale Anspannung dazu kommen.
Die beste Lösung wäre die Fortbewegung der Mutter zu Fuß, was aber nicht für jede möglich ist. Eine andere Lösung wäre, weniger belebte öffentliche Verkehrsmittel zu wählen, auch wenn sie länger brauchen und teurer sind. Nun ist das Baby da und die Fortsetzung folgt, sobald die Mutter mit dem Kinderwagen spazieren geht. Auch die modernsten Kinderwägen können der Mutter und dem Kind Komfort bieten, aber nicht Sicherheit.
Viele kennen folgende Situationen: hoher, enger oder schlechter Bürgersteig, ein Haufen Schnee (für einen Kinderwagen unüberwindbar), ein kaputter Reifen. Dies alles führt dazu, dass die Mutter langsamer wird und dazu oft auf einer befahrenen Straße. Für einen Fahrer, der ihr folgt, hat sie gerade eine unvorhergesehene Tat begangen. Zählen wir die schlechte Sicht dazu, die nicht selten im Winter am späten Abend herrscht. Außerdem kommt Müdigkeit dazu, die allen Eltern mit kleinen Kindern bekannt ist, daneben kann sie ein Handy in der Hand haben und abgelenkt sein – dies alles verringert die Aufmerksamkeit der jungen Mutter und sie reagiert langsam auf Geräusche und Bewegungen um sie herum.
Der Kinderwagen ist ein sehr unbewegliches Transportmittel und leider denken die meisten Autofahrer nicht daran. Natürlich muss man regelmäßig nach draußen gehen, aber führen Sie es bitte nicht ad absurdum – wenn Sie vor Müdigkeit nicht aufstehen können, lassen Sie den Spaziergang mal ausfallen. Versuchen Sie nicht dort spazieren zu gehen, wo Sie sich nicht auskennen, wenn Sie mit dem Handy telefonieren müssen, dann bleiben Sie an einer sicheren Stelle stehen.
Sobald das Kind anfängt zu laufen, fangen neue Sorgen an. Gerade jetzt werden die Eltern zum ersten Mal mit der Aufgabe konfrontiert, einen aufmerksamen Fußgänger zu erziehen; etwas später – einen aufmerksamen Rollerfahrer, Skateboardfahrer oder Fahrradfahrer. Warum sind die Kinder aber unaufmerksam, unvorsichtig, unvorhersehbar usw?
Die Antwort ist leicht: Sie sind Kinder. Wenn die Eltern ihrem Kind ein Fahrrad kaufen, dann kaufen sie ein Spielzeug, für dessen Spiel die Kinder selbst verantwortlich sind. Es gibt leider keinen Test, der aussagt, ob das Kind bereit für ein Fortbewegungsmittel ist. Deswegen sollten sich die Eltern vor dem Kauf die Frage stellen, ob das eigene Kind bereit dafür ist, ob es die richtige Entscheidung in einer unbekannten Situation treffen kann, ob es aufmerksam ist, ob es Gefahren erkennen und vermeiden kann. Wenn Sie auf die meisten Fragen mit „nein“ antworten würden, dann sollten sie erst mal von dem Kauf absehen. Außerdem sollten Sie ab dem ersten Laufrad oder Fahrrad den Kindern Umgang mit Sicherheitsmaßnamen beibringen: immer mit Helm, bei Notwendigkeit auch mit Knie- oder Ellenbogenschützern. Wenn sich aber das Kind auf seinem Fahrrad, Laufrad, Roller, Skateboard dem Verkehr angepasst hat, dann müssen die Eltern ihm vor allem mit Erklärungen, Überzeugungen, Einsichten und am Besten - mit dem eigenen Beispiel die Straßenverkehrsregeln nahe bringen. Außerdem Regeln, die für alle Fahrradfahrer gelten: die Autofahrer mit einem Handsignal über das Abbiegen oder andere Bewegungsmanöver vorwarnen, keine plötzlichen Bewegungen machen usw.
Wenn die Eltern diese Aufgabe erst nehmen, Geduld zeigen und immer mit Erklärungen und Rat zur Seite stehen, dann werden die Kinder zu aufmerksamen Teilnehmer des Straßenverkehrs und die Gefahr eines Unfalls wird dadurch verringert. Ab einem bestimmten Zeitpunkt sollten die Eltern daran denken, dass sie das eigene Kind loslassen und ihm vertrauen müssen, erst dann können sie mit Sicherheit wissen, ob es sich richtig verhält und Gefahren vermeidet.