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    • Mittwoch, 27. März 2024

Korallen Zwischen Ozean und Heimaquarium

Korallen sind faszinierende Meerestiere, die nicht nur farbenprächtige Riffe bevölkern, sondern auch in immer mehr Heimaquarien Einzug halten. Dabei ist es gar nicht so einfach ein eigenes kleines Korallenriff zu halten. Wie das geht und weitere spannende Fakten über Korallenriffe als Ökosystem erklärt 4 Familii.


Was sind Korallen? 
Korallen sind marine wirbellose Tiere und gehören zu 
den Nesseltieren oder Cnidaria. Es gibt zwei Haupttypen von Korallen: Hartkorallen bzw. Steinkorallen und Weichkorallen. Hartkorallen gehören zur Ordnung der Hexacorallia und bilden harte, kalkhaltige Skelette. Die bekannteste Gattung von Hartkorallen ist Acropora. Sie sind entscheidend für die Bildung von Riffen, da ihre Skelette im Laufe der Zeit zusammen mit anderen Organismen Riffstrukturen bilden. Weichkorallen gehören zur Ordnung der Octocorallia und haben im Gegensatz zu Steinkorallen keinen harten Kalkskelettanteil. Stattdessen haben sie flexible, hornartige Strukturen. Weichkorallen sind oft in bunteren Riffen zu finden und haben eine andere ökologische Rolle als die Hartkorallen, indem sie anderen Meereslebewesen Lebensräume und Schutz bieten.


Lebensraum Korallenriff 
Korallenriffe sind faszinierende Unterwasserökosysteme, die einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Meeresorganismen bieten. Sie sind die artenreichsten Lebensräume im Ozean. Dabei beherbergen sie eine beeindruckende Vielfalt von Lebewesen. Darunter verschiedene Arten von Korallen, Fischen, Weichtieren, Krebstieren, 
Schwämmen und sonstigen Meeresbewohnern. Durch diese Vielfalt gelten Korallenriffe als wichtige Zentren der marinen Artenvielfalt. Die Hauptarchitekten der Riffe sind winzige, koloniebildende Organismen namens Korallenpolypen. Die winzigen Tiere bilden massive Kalkskelette, die im Laufe der Zeit zu den charakteristischen Korallenstrukturen heranwachsen. Korallenpolypen leben in symbiotischer Beziehung mit einzelligen Algen namens Zooxanthellen, die in ihrem Gewebe leben. Diese Algen versorgen die Korallen mit Nährstoffen durch Fotosynthese und tragen zur lebendigen Farbgebung der Korallen bei. Korallenriffe sind wichtige Laich- und Aufzuchtgebiete für viele Fischarten. Die komplexen Strukturen der Riffe bieten Verstecke, Nahrungsquellen und Schutz vor Raubtieren für verschiedene Fischarten, was zu einer hohen Fischdichte führt. Außerdem spielen Korallenriffe eine wichtige Rolle als natürliche Barrieren gegen Sturmfluten und Tsunamis. Die Struktur der Riffe kann die Energie von Wellen absorbieren und so Küstenlinien vor Erosion und schweren Schäden schützen. Leider ist der Lebensraum Korallenriff weltweit einem erheblichen Gefährdungsrisiko ausgesetzt. Steigende Wassertemperaturen sind eine der Hauptbedrohungen für die empfindlichen  Unterwasserökosysteme, da diese zu häufigen und intensiven Korallenbleichen führen. Hinzu kommt die Versauerung der Ozeane aufgrund des Klimawandels. Auch Umweltverschmutzung und Überfischung setzen den Riffen zu.


Spannendes Wissen über Korallen

Neonfarben
Die lebendigen Farben von Korallen stammen nicht von den Korallen selbst, sondern von winzigen Algen, den Zooxanthellen, die in den Korallen leben. Diese Algen produzieren leuchtende Farbstoffe, die den Korallen ihre auffälligen Neonfarben verleihen.


Nächtliche Blüte
Einige Korallenarten öffnen ihre Polypen nachts, um Plankton zu fangen. Dieser Prozess wird als "nächtliche Blüte" bezeichnet und ist ein faszinierendes Schauspiel, das sich unter Wasser abspielt.

Korallen als Zeitkapseln
Das Kalkskelett von Korallen enthält Jahresringe, ähnlich wie Bäume. Durch die Analyse dieser Ringe können Forscher nicht nur das Alter der Koralle bestimmen, sondern auch Informationen über Umweltbedingungen in der Vergangenheit 
gewinnen.


Selbstschutz durch Nesselzellen
Korallenpolypen verfügen über Nesselzellen, ähnlich wie Quallen. Diese Nesselzellen dienen dazu, Beute zu fangen, aber auch zur Verteidigung. Wenn etwas die Koralle berührt, können die Nesselzellen reagieren und potenzielle Bedrohungen abwehren.


Korallen als Geisterstädte
Korallenriffe sind oft als „Regenwälder des Meeres“ bekannt, es gibt allerdings auch sogenannte „Geisterstädte“ unter Wasser. Das sind verlassene, von Korallen überwachsene Strukturen wie versunkene Schiffe oder Wracks. Sie schaffen 
einzigartige Unterwasserlandschaften und Lebensraum für verschiedene Meereslebewesen.


Korallen im Aquarium – Die richtige Haltung:

Das Halten von Korallen in Aquarien, insbesondere in 
Meerwasseraquarien ist durchaus ein faszinierendes und ausgefallenes Hobby, allerdings auch eine relativ anspruchsvolle Beschäftigung. Hier sind einige wichtige Punkte,  die  ihr  bei  der  Pflege  von  Korallen  in  einem Aquarium beachten solltet:

Die Wasserqualität
Die Qualität des Wassers ist entscheidend für das Wohlbefinden von Korallen. Dies schließt Faktoren wie Temperatur, Salzgehalt, pH-Wert, Nitrat- und Phosphatwerte ein. Hier sind ein effektives Filtersystem und regelmäßige 
Wasserwechsel definitiv notwendig, um eine angemessene Wasserqualität aufrechtzuerhalten.


Die Beleuchtung
Korallen benötigen spezielle Lichtverhältnisse, um zu gedeihen. In der Regel müssen spezielle LED-Lampen oder T5-Leuchtstofflampen verwendet werden, die das für die Photosynthese notwendige Lichtspektrum bereitstellen.


Die Strömung 
In natürlichen Riffen sind es Korallen gewohnt, sich im Wasser zu bewegen. Daher ist eine ausreichende Wasserzirkulation im Aquarium notwendig, um die Korallen mit Nährstoffen zu versorgen und Abfallprodukte zu entfernen.


Das Futter 
Die meisten Korallen beziehen einen Teil ihrer Nährstoffe aus der Symbiose mit Zooxanthellen und müssen nicht extra gefüttert werden. Für einige Korallen eignen sich auch zugeführte Nahrungsmittel wie spezielle Korallenfutter oder Planktonersatzstoffe.


Die Auswahl 
Nicht alle Korallenarten sind für Anfänger geeignet. 
Einige sind anspruchsvoller in der Pflege und erfordern spezifische  Bedingungen.  Es  ist  daher  höchst  ratsam, mit weniger anspruchsvollen Arten zu beginnen und die Kenntnisse und Erfahrungen dann schrittweise zu erweitern. Sogenannte LPS-Korallen eignen sich besonders gut für den Einstieg in die Haltung von Korallen. LPS steht für „Large Polyp Stony Corals“ und bezeichnet die Gruppe der großpolypigen Steinkorallen. 


Die Aquariumgröße
Je größer das Aquarium, desto stabiler die Wasserparameter wie Temperatur und Salzgehalt. Kleinere Aquarien weisen oft schneller instabile Bedingungen auf, was für Korallen problematisch sein kann.


Die anderen Bewohner
Die Korallen sollten mit den anderen Lebewesen im Aquarium harmonieren, um gegenseitigen Stress zu vermeiden. Geeignete Fische sind beispielsweise Anemonenfische,  Papageienfische,  Doktorfische,  Kaiserfische und Seepferdchen.


Die Quarantäne
Vor dem Einsetzen in das Hauptaquarium sollten neue Korallen unbedingt einer Quarantäne unterzogen werden, um so das Risiko der Übertragung von Krankheiten zu minimieren. |agm|

Bild von pixabay