16
Jun
2016

Warum bekommen wir Fieber, wenn wir krank sind?

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Es gibt Stoffe, die beim Gelangen in den Blutkreislauf eine Kettenreaktion hervorrufen, die zum Fieber und zur Veränderung der Thermoregulation im Körper führen. Dieser Zustand wird Fieber genannt und die Stoffe, die es hervorrufen, werden Pyrogene genannt.

Es gibt endogene (hergestellt im Körper) und exogene (von außerhalb kommend) Pyrogene. Exogene Pyrogene – dies sind Bestandteile von Zellhüllen einiger Bakterien, außerdem Toxine oder lebenswichtiger Produkte dieser Bakterien. Exogene Pyrogene rufen erhöhte Temperatur nicht von alleine hervor, sondern als Reaktion, indem sie die Bildung endogener Pyrogene hervorrufen.

Endogene Pyrogene ihres Teils beeinflussen die Körpertemperatur, indem sie auf das Zentrum der Thermoregulation im Hypothalamus Einfluss nehmen – in einem bestimmten Teil des Gehirns. Unter der Wirkung der Pyrogene nimmt der Hypothalamus die normale Körpertemperatur als niedrig wahr und der Punkt der ständigen vom Organismus unterstützten Temperatur verschiebt sich nach oben. Es geschieht mittels der Veränderung des Verhältnisses der Wärmeproduktion und der Wärmeabgabe. Interessant ist, dass bei einem Erwachsenen die Wärmeabgabe verringert wird und bei Neugeborenen, bei denen der Prozess der Wärmeregulation noch nicht „ausreguliert“ ist, umgekehrt, die Wärmeproduktion erhöht wird. Die erste Methode ist die vorteilhafteste, da dadurch der Energieverbrauch klein gehalten wird: Der Körper gibt einfach weniger Wärme an die Umgebung ab. Dies wird durch die Verengung der peripheren Gefäße, durch die Verringerung des Blutzuflusses in die peripheren Stoffe und der Verringerung der Schweißbildung erreicht. Die Haut wird blass, die Hauttemperatur verringert sich. Als Ergebnis fühlen wir Schüttelfrost – ein Gefühl der Kälte: Dies spricht die Rezeptoren an, die auf die Kälte reagieren und einen Signal an den Hypothalamus senden. Dieser seinerseits gibt ein Signal an die Hirnrinde ab, die für unser bewusstes Verhalten verantwortlich ist. Sobald wir das Gefühl des Schüttelfrosts empfinden, versuchen wir uns weniger zu bewegen, uns warm zuzudecken und dadurch verringern wir noch mehr die Wärmeabgabe. Außerdem fangen wir an zu zittern. Das Zittern sind geringe Muskelkontraktionen, als Ergebnis dessen erhöht sich die Körpertemperatur.

Nachdem die Temperatur des Körpers auf diese Weise bis zum gestellten Punkt erhöht wurde, hält der Körper sie: die Wärmeproduktion und die Wärmeabgabe gleichen sich aus und das Fieber erhöht sich nicht weiter. Die Thermoregulation passiert nach den gleichen Mechanismen, wie im Normalzustand. Dabei verbreiten sich die Hautgefäße, die Blässe, der Schüttelfrost und das Fieber verschwinden und die Haut wird heiß. Nun fühlen wir das Gefühl der Hitze.

Das erhöhte Fieber wird gehalten, solange im Köper endogene Pyrogene vorhanden sind oder bis wir die Temperatur künstlich mit Medikamenten oder anderen Mitteln verringern. Nach dem Ende der Pyrogenenwirkung auf das Zentrum der Thermoregulation, verringert sich der Temperaturpunkt auf ein normales Level. Und dann empfindet der Hypothalamus die Temperatur als erhöht. Er unternimmt sofort etwas dagegen: Er gibt Signale zur Erweiterung der Hautgefäße und zur erhöhten Schweißbildung ab. Eine aktive Wärmeabgabe geschieht, die solange aufrecht gehalten wird, bis die Temperatur zur Normalität zurückgekehrt ist.


Warum geschieht das alles und wofür wird die Temperatur erhöht?


Das Fieber wird immer durch das Gelangen in den Körper Erreger scharfer Erkrankungen hervorgerufen. Man geht davon aus, dass die erhöhte Temperatur des Körpers eine Maßname ist, die der Körper zur Bekämpfung der Infektionserregers einsetzt. Aber man muss ehrlich zugeben, dass die Rolle der Temperaturerhöhung des Körpers im Kampf mit der Infektion noch nicht ganz bestimmt wurde. Man geht davon aus, dass die Selbsterwärmung des Körpers

 zum einen: alle Prozesse aktivieren, auch Schutzreaktionen;

zum zweiten
: dem Verbreiten schädlicher Bakterien widerstrebt und ihre Vernichtung hervorruft.


Sollte man die Temperatur bei Infektionserkrankungen verringern?

Mediziner empfehlen, dass man erst beim Fieber von 38 bis 38,5 Grad Medikamente einnehmen sollte, da bei solchem Zustand die Belastung auf das Herz und die Lunge erhöht wird und dadurch direkte Gefahr fürs Leben entsteht. In den ersten Lebensmonaten ist das Fiber über 38 Grad gefährlich, da das Risiko des Schüttelfrosts und der Beschädigung des Nervensystems wächst.


Wenn das Selbstbefinden sich bei geringeren Temperatur (37 – 37,5) stark verschlechtert, dann sollte man die Einnahme der Medikamente nicht verzögern. Aber es passiert (besonders bei kleinen Kindern), dass das Thermometer 38 Grad anzeigt, aber das Kind sich vollkommen normal fühlt: es spielt und rennt herum. In diesem Fall ist eine zusätzliche Belastung der Leber nicht notwendig.


Mit einem Wort, sollte nicht die Anzeige des Thermometers zur Einnahme von fiebersenkenden Mitteln führen, sondern das Selbstbefinden. Im Allgemeinen sollte man die Temperatur nicht medikamentös absenken, wenn bei Erwachsenen weniger als 38,5 Grad und bei Kindern weniger als 38 Grad angezeigt werden.