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    • Dienstag, 13. Juni 2017

VOLLE KRAFT FÜR KLEINE WIRBELWINDE

Leiden Kinder häufig unter Durchfall, sollten Eltern die Ursachen klären lassen


(djd). Kinder toben gerne und erforschen die Welt, aber wenn es im Bauch schmerzt, gehen auch die größten Entdecker auf Tauchstation. Darmprobleme und Durchfall sind bei kleinen Kindern nicht selten, denn ihr Verdauungssystem ist empfindlicher als bei Erwachsenen. Die häufigste Ursache sind Magen-Darm-Infektionen, aber auch Stress oder ein übermäßiger Obstverzehr können die Verdauung kurzfristig aus dem Tritt bringen. Meist ist die Sache dann mit Tee und Zwieback schnell überstanden.

Bei Dauerbeschwerden zum Arzt

Wird der Durchfall allerdings zum Dauerproblem, können auch ernsthaftere Erkrankungen dahinterstecken. So empfiehlt es sich, bei Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zeitnah einen Arzt aufzusuchen. Denn anhaltender Durchfall kann Kinder schnell schwächen und ihre Belastbarkeit und Lebensfreude beeinträchtigen.

Tritt hartnäckiger oder wiederkehrender Durchfall auf, auch zusammen mit Sehproblemen durch eine Trübung der Augenlinse wie Grauer Star, kann die seltene Stoffwechselerkrankung Cerebrotendinöse Xanthomatose (CTX) der Auslöser sein. Dabei handelt es sich um einen Gendefekt, der den Gallensäurestoffwechsel stört. Durch die einhergehende Störung des Fettstoffwechsels können sich Lipide wie Cholesterin in den Organen des Körpers ablagern, wo sie mit der Zeit zu schweren Schäden führen können. Die ersten Symptome können neben einer Neugeborenen-Gelbsucht langanhaltender Durchfall sein, im Schulkindalter kann ein Grauer Star hinzukommen. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt, so können im Erwachsenenalter u.a. eine vorzeitige Osteoporose, Demenz oder gelblich-weiße Hautveränderungen (v.a. an Knie, Ellenbogen oder Achillessehne) hinzukommen. Unbehandelt liegt die Lebenserwartung nur bei 50 bis 60 Jahren.

Frühe Behandlung kann CTX aufhalten

Gerade weil CTX so selten ist, wird sie nach wie vor sehr spät erkannt - im Durchschnitt erst 15 Jahre nach den ersten Anzeichen. Dabei lässt sich die Krankheit mit einem einfachen Labortest bestimmen. Zur Behandlung wird dann dauerhaft künstliche Gallensäure verabreicht, die das Fortschreiten der Symptome aufhalten kann. Dafür gilt: je früher, desto besser. Wenn Eltern bei ihrem Kind den Verdacht auf CTX haben, sollten sie daher frühzeitig den Kinderarzt darauf ansprechen.

Quelle Text: djd
Quelle Bild: 
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