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    • Montag, 02. Mai 2016

Häusliche Gewalt: Erkennen und Helfen

Niemand sollte in Angst vor dem Menschen leben, den er liebt. Wenn Sie einige der unten aufgeführten Anzeichen erkennen – bei sich oder anderen – dann sollten Sie handeln.

Mit häuslicher Gewalt kann jeder konfrontiert werden. Dennoch wird sie unterschätzt, man sucht Ausreden und streitet es einfach ab. Besonders dann, wenn es sich um psychische und nicht physische Gewalt handelt. Sie und ihre Anzeichen zu bemerken, ist der erste Schritt in Richtung Freiheit. Niemand sollte in Angst vor geliebtem Menschen leben.

Was ist häusliche Gewalt?


Häusliche Gewalt (oder Gewalt in der Ehe) entsteht in einer Situation, wenn einer der Ehepartner den anderen kontrollieren möchte. Sie kann psychisch oder physisch sein. Alle Arten der Gewalt dienen einem Ziel: Erreichen und Halten der totalen Kontrolle über anderen Menschen. Der Gewalttäter führt kein ehrliches Spiel. Er wird Angst, Schuldgefühle, Scham und Erniedrigung dazu nutzen, Ehepartner in seiner Gewalt zu behalten. Er wird androhen, demjenigen oder anderen Menschen Schmerzen zuzufügen.

Häusliche Gewalt kann bei Paaren jeden Alters, Nationalität, ökonomischen oder sozialen Status entstehen. Wenn Frauen zu Opfern werden, dann bleiben auch Männer nicht verschont – dies betrifft besonders Beschimpfungen und emotionale Manipulation, auch Fälle körperlicher Gewalt sind nicht ausgeschlossen. Am wichtigsten ist: Man sollte dieses Verhalten nicht dulden, unabhängig davon wenn es trifft – Mann, Frau, Jugendlichen oder Erwachsenen. Sie sind es wert, geliebt zu werden, sich in Sicherheit zu fühlen, dass jemand Sie schätzt und ehrt.

Nicht selten gehen Beschimpfungen und Drohungen mit der Zeit in physische Gewalt über. Die ersichtlichste Gefahr dabei ist es, verletzt zu werden, auch psychologische und emotionale Folgen häuslicher Gewalt sollten nicht unterschätzt werden.

Eine Bindung durch emotionale Gewalt zerstört das Selbstwertgefühl, führt zu Unruhen und Depressionen, zum Gefühl der Hilfslosigkeit und Einsamkeit. Dies ist ein schmerzhafter Zustand, den man nicht aufrechterhalten sollte. Erster Schritt zur Freiheit liegt darin, Gewalt ihn der Situation zu Hause zu erkennen. Nur wenn man Sie wahrnimmt, kann man sich helfen.

Anzeichen häuslicher Gewalt


Zahlreiche Anzeichen verweisen auf häusliche Gewalt – das offensichtlichste ist die Angst vor dem Partner. Wenn man das Gefühl hat, sich vorsichtig zu verhalten, ständig darauf zu achten, was man sagt oder tut, um einen Ausbruch zu vermeiden – ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Beziehung nicht gesund ist und auf Gewalt aufbaut. Andere Anzeichen: Partner erniedrigt seine bessere Hälfte, kontrolliert sie, diese fühlt sich hilflos, verzweifelt und hasst sich selbst.

Um zu bestimmen, ob Gewalt in Ihrem Eheleben vorhanden ist, sollten Sie folgende Fragen beantworten. Wenn mehr positive als negative Antworten entstehen, dann sollten Sie aufhorchen.

Sie:

·         Haben Sie Angst vor Ihrem Mann/Partner?
·         Vermeiden Sie Gespräche zu bestimmen Themen, um ihn nicht zu verärgern?
·         Haben Sie das Gefühl, dass er nie zufrieden ist?
·         Glauben Sie, dass Sie schlechte Behandlung oder Schmerzen verdienen?
·         Stellen Sie sich die Frage, wer von euch beiden seinen Verstand verloren hat, und komme Sie häufig zum Ergebnis, dass Sie es sind?
 ·         Fühlen Sie emotionale Leere oder Hilflosigkeit?

Das Verhalten Ihres Partners:

·         Erniedrigt er Sie oder schreit er Sie an?
·         Kritisiert er Sie?
·         Behandelt er Sie so, dass Sie sich schämen, wenn Verwandte oder Freunde anwesend sind?
·         Ignoriert oder erniedrigt er Ihre Meinung oder Ihre Erfolge?
·        
Betrachtet er Sie als seinen Besitz und nicht als selbständige Persönlichkeit?


Aggressives Verhalten Ihres Partners:

·         Er besitzt ein unvorhergesehenes und starkes Temperament?
·        
Schlägt er Sie oder droht er damit?
·         Droht er an, die Kinder wegzufahren und ihnen Gewalt anzutun?
·         Droht er sich umzubringen, wenn Sie ihn verlassen?
·         Fügt er Ihnen sexuelle Gewalt an?
·         Zerstört er Ihre Sachen?

Kontrollierendes Verhalten Ihres Partners:

·         Ist er sehr eifersüchtig und besitzergreifend?
·         Kontrolliert er, wohin Sie gehen und was Sie machen?
·         Verbietet er Ihnen den Umgang mit Familie und Freunden?
·         Grenzt er Zugang zum Geld, Auto oder Telefon ein?
·         Stehen Sie unter ständiger Kontrolle?

Taten können als gewalttätig eingestuft werden, wenn:

 ·         Die Situation als unbedeutend zu dem erscheint, was Sie gelesen oder im Fernsehen gesehen haben. Es gibt keine Bedeutung wie „schlimmer“ oder „besser“. Sie können ernste Verletzungen erlangen, wenn der Partner Sie nur „schubst“.
·         Dies ist nur ein oder zwei Mal passiert. Statistik belegt, dass Partner, der die Hand einmal erhoben hat, dies auch in der Zukunft machen wird.
 
·         Schläge haben aufgehört, nachdem Sie sich gefügt haben, eigene Taten als falsch anerkannt haben und Kontakt zu den Menschen vermeiden, die Sie lieben. Sich von eigenen Rechten abzuwenden, um die Gewalt zu vermeiden, ist kein Sieg.
·         Es gab keine physische Gewalt. Gewalt hat viele Facetten.