14
May
2024

Wenn der Körper zum Kunstwerk wird / Tattoos, Piercings & Co. – Faszination Körperkunst

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Körperkunst ist eine faszinierende Ausdrucksform, die 
den menschlichen Körper als Leinwand oder Medium nutzt, um kreative Kunstwerke zu schaffen. Von Tattoos und Piercings bis hin zu Bodypainting und PerformanceKunst gibt es eine Vielzahl von Praktiken, die den Körper so zum Kunstwerk machen. Diese Formen der Körperkunst haben eine lange Geschichte und sind oft tief in 

kulturellen Traditionen und persönlichen Ausdrucksformen verwurzelt. 4 Familii erkundet die Vielfalt der Körperkunst. 


Bodypainting 
Bodypainting beinhaltet das Malen oder Zeichnen auf die nackte Haut. Künstler verwenden dabei oft ungiftige Farben, Pinsel und Airbrush, um lebendige Designs zu erstellen. So wird der Körper in ein temporäres Kunstwerk verwandelt. Bodypainting wird häufig für künstlerische Projekte, Fotoshootings, Festivals oder kulturelle Veranstaltungen verwendet.


Tattoos
Tattoos sind wohl eine der bekanntesten Formen der Körperkunst. Sie sind dauerhafte Kunstwerke, bei denen Tinte mithilfe einer oder mehrerer Nadeln in die Haut eingebracht wird. So entstehen individuelle Designs, Symbole, Schriften und Bilder. Die Ideen, Techniken und Motive sind beinahe grenzenlos. Oft sind sie ein Symbol des persönlichen Ausdrucks, der Erinnerung oder des Tributs. Tätowierungen haben eine lange Geschichte und kulturelle Bedeutung. Dazu später mehr.


Piercings
Auch Piercings sind eine sehr populäre Form der Körperkunst. Beim Piercing wird die Haut zerstochen, um Schmuckstücke wie Ringe, Stecker oder Stäbe einzusetzen. Piercings können an verschiedenen Stellen des Körpers angebracht werden, einschließlich Ohren, Nase, Augenbrauen, Lippen, Zunge, Brustwarzen und Genitalien. Mittlerweile gibt es kaum eine Stelle des Körpers, die nicht gepierct werden kann. Oft werden sie sowohl aus 
ästhetischen als auch aus kulturellen Gründen getragen. Historische Aufzeichnungen und archäologische Funde deuten darauf hin, dass Piercings seit Tausenden von Jahren existieren. Zum Beispiel zeigen Höhlenzeichnungen 
und archäologische Funde aus prähistorischen Zeiten, dass Menschen Piercings an verschiedenen Körperteilen wie Ohren, Nase und Lippen praktizierten. Die US-Amerikanerin Elaine Davidson hält den Guinness-Weltrekord für die meisten Piercings an einer Person. Sie hat über 9.000 Piercings am ganzen Körper.



Performance-Kunst
Körperkunst kann auch in Form von Performance-Kunst erscheinen. Hierbei nutzen Künstler ihren eigenen Körper als Medium, um emotionale, soziale oder politische Botschaften zu vermitteln. Performance-Künstler nutzen oft Bewegung, Tanz, Klang, Interaktion und visuelle Effekte, um ihre Ideen auszudrücken und ein Publikum zu 
erreichen.


Körpermodifikationen
Körpermodifikationen  umfassen  eine  Vielzahl  von Praktiken, die die Form, Struktur oder Erscheinung des menschlichen Körpers verändern können. Dazu gehören beispielsweise das Dehnen von Ohrläppchen, das Skalpieren, das Implantieren von Objekten unter die Haut oder das Verändern der Zähne. 






Tattoos & Tradition


Mehndi (Henna-Tattoos)
Mehndi ist eine traditionelle Kunst, die in Indien und anderen Ländern des Nahen Ostens praktiziert wird. Bei dieser Körperkunst wird Henna-Paste auf die Haut aufgetragen, um komplexe und detaillierte Designs zu erstellen. Oft wird Mehndi bei Hochzeiten, Festivals und anderen feierlichen 
Anlässen verwendet und kann eine symbolische Bedeutung haben, wie Glück, Liebe oder Schutz. Henna wird seit Jahrhunderten verwendet und hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Es wird angenommen, dass Henna als Farbstoff für Haut und Haare seit mindestens 5000 Jahren genutzt wird.



Tä–Moko (Mäori-Tätowierungen)
Tä-Moko ist eine traditionelle Form der Tätowierung, die von den Mäori, dem indigenen Volk Neuseelands, praktiziert wird. Diese Tattoos bestehen aus komplexen geometrischen Mustern und Symbolen, die oft persönliche oder familiäre Bedeutungen haben. Ta –Moko wird als Ausdruck der kulturellen 
Identität und Verbundenheit angesehen. Möglicherweise wird diese Körperkunst schon seit der Besiedlung Neuseelands durch die Mäori im 13. Jahrhundert praktiziert. 


Yantra-Tätowierungen in Thailand 
Yantra-Tätowierungen sind traditionelle Tätowierungen, die in Thailand von buddhistischen Mönchen, bekannt als Sak Yant-Meister, durchgeführt werden. Diese Tätowierungen bestehen aus heiligen Schriftzeichen, Symbolen und geometrischen Mustern, die Glück, Schutz und spirituelle Kraft verleihen sollen. Yantra-Tätowierungen werden oft von Gläubigen getragen, um sie vor Gefahren zu schützen und ihre Spiritualität zu unterstützen. Auch diese Praxis ist höchstwahrscheinlich schon mehrere hundert Jahre alt. 



Yakuza-Tätowierungen in Japan
Yakuza-Tätowierungen sind traditionelle japanische Tätowierungen, die von Mitgliedern der Yakuza, einer berüchtigten kriminellen Organisation, getragen werden. Diese Tätowierungen, bekannt als Irezumi, bestehen aus komplexen Designs und Symbolen, die oft mythologische oder historische 
Motive darstellen. Yakuza-Tätowierungen haben eine lange Geschichte und werden als Ausdruck der Zugehörigkeit und Loyalität angesehen.



Die älteste bekannte Tätowierung 
Die älteste bekannte Tätowierung stammt aus der Jungsteinzeit und wurde auf der Mumie des sogenannten "Ötzi" gefunden. Ein Mann, der vor über 5.000 Jahren lebte. Ötzis 61 Tätowierungen bestehen aus einfachen Linien und Punkten und wurden vermutlich zur Schmerzlinderung oder als rituelles Symbol verwendet. 

|agm|



Bild/ Foto von Pixabay