18
Aug
2015

Über Wiesen laufen, tanzen, lachen

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Er macht die Wälder grün, bringt unsere Dichter zu Höchstleistungen und schenkt uns neue Kraft. Vom Frühling ist die Rede, der dem Winter den Schneid abkauft, in dem wir ihn als erste Jahreszeit von Vieren aufzählen, obwohl das Kalenderjahr schon längst begonnen hat.

Die vergessenen Silvester-Vorsätze realisieren wir jetzt, wann denn sonst. Denn der Frühling ist der wahre Anfang, der Neubeginn. Der Winter hat uns zum Indoorsportler gemacht, jetzt ist es Zeit, die Klamotten auf rechts zu drehen und zum Trimm-Dich-Pfad zurückzukehren.

Vergessen ist das Frieren und Frösteln an Bushaltestellen, fort ist der graue Himmel und die nassen Füße sind jetzt trocken.

Die Wiedergeburt erfasst alle, Tiere und Menschen, Blumen und Bäume. Machen Sie jetzt einen langen Spaziergang durch die Natur. Vergessen Sie alle Nöte und Sorgen und nehmen Sie die Welt mit allen Sinnen wahr. Sehen Sie das Grün der Blätter, riechen Sie den duftenden Ackerboden, hören Sie die Vögel zwitschern. Lassen Sie sich gehen und Sie entdecken diese Jahreszeit als Wellness für die Seele.

Diese Jahreszeit ist auch ein Privileg, denn Frühling gibt´s auf der Welt nicht überall: Er ist eine Sache der gemässigten Klimazonen. Die liegen zwischen dem 40. und dem 60. Breitengrad, jeweils nördlich und südlich des Äquators. Neben der Drehung hat die Erde auch eine Neigung, die halbjährlich nach Nord bzw. Süd wechselt, dabei neigt sie die jeweilige Halbkugel mehr der Sonne zu. Dort ist dann Frühling / Sommer. Im Nordfrühling ist also Südherbst und umgekehrt.

Übrigens beginnt in diesem Jahr der Frühling zum letzten Mal am 21. März. Ab 2014 beginnt er dann am 20. März, nach 2048 abwechselnd am 19. Und 20. März.

Gehen Sie raus ans Licht, die Sonne sorgt dafür, dass wir mehr Serotonin und Dopamin ausschütten. Das schafft Wohlbefinden. Wandern durch die Natur wird zur erlaubten Droge, und wenn Sie es zulassen, zur Euphorie, die Sie nutzen müssen. Geben Sie Gas!

Alles Starre wird beweglich. Oder umgekehrt, bezieht man die Liebe mit ein ... Schliesslich ist der Frühling die Kontaktbörse schlechthin.

Und an diesem Zauberfädchen
Das sich nicht zerreißen läßt
Hält das liebe lose Mädchen
Mich so wider Willen fest
Muß ich ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise.
Die Veränderung, ach, wie groß!
Liebe! Liebe! Laß mich los!?

(Johann Wolfgang von Goethe, 1775)

Der Frühling: Eine Zeit zum Verlieben, in alte oder neue Partner.

(Von Thomas Schott)