Lädt...
Insekten sind unverzichtbar für unser Ökosystem – sie bestäuben Pflanzen, regulieren Schädlinge und tragen zur Artenvielfalt bei. Doch ihre Lebensräume schwinden. Ein Insektenhotel kann helfen, den kleinen Helfern ein sicheres Zuhause zu bieten. 4 Familii erklärt euch, wie ihr selbst eins bauen könnt.
In Deutschland gibt es rund 33.000 verschiedene Insektenarten, von denen viele eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Bienen, Schmetterlinge, Marienkäfer und Florfliegen sind besonders bekannt und verbreitet. Sie bestäuben Pflanzen, sorgen so für die Fortpflanzung vieler Gewächse und helfen, Schädlinge zu reduzieren. Doch aufgrund von Flächenversiegelung und Monokulturen schwindet ihr Lebensraum Stück für Stück.
Ein Insektenhotel ist eine künstliche Nisthilfe, die Insekten Unterschlupf und Brutstätten bietet. Gerade Wildbienen und andere nützliche Arten finden in der Natur häufig keine geeigneten Nistplätze mehr. Da kommt ihr ins Spiel: Ihr könnt mit einem kleinen Aufbau den Rückgang der Insektenpopulation verlangsamen und gleichzeitig die biologische Vielfalt im Garten oder auf dem Balkon fördern. Eine einfache und effektive Möglichkeit, Insekten zu unterstützen und gleichzeitig die Natur im eigenen Umfeld zu begünstigen. Wer ein solches Zuhause für Wildbienen & Co. bereitstellt, leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Wie baut man so ein Insektenhotel?
Ein Insektenhotel kann aus verschiedensten natürlichen Materialien bestehen, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Insektenarten gerecht werden. Für Wildbienen eignen sich Holzblöcke, in die Löcher mit verschiedenen Durchmessern gebohrt werden. Diese sollten allerdings glatt geschliffen sein, um Verletzungen der empfindlichen Bienchen zu vermeiden. Alternativ können auch Bambusröhrchen oder Schilfhalme verwendet werden, welche waagerecht in das Insektenhotel eingearbeitet werden. Florfliegen, Marienkäfer und andere Nützlinge bevorzugen hingegen Tannenzapfen, Holzwolle oder Stroh. Auch diese dienen als Unterschlupf. Lehm und Tonziegel mit kleinen Vertiefungen bieten zusätzlichen Raum für solitäre Wespen und andere Arten. Das Insektenhotel sollte zudem ein Dach aus Holz oder einer anderen wetterfesten Platte haben, um die Bewohner vor Regen zu schützen. Der Bau eines Insektenhotels kann kreativ gestaltet werden – von kleinen Holzkisten bis hin zu großen, mehrstöckigen Konstruktionen, die verschiedene Materialien und Insektenarten beherbergen. Lasst eurer Kreativität freien Lauf!
Wo sollte das Insektenhotel aufgestellt werden?
Der Standort ist entscheidend für den Erfolg des Insektenhotels. Es sollte an einem sonnigen, windgeschützten Ort aufgestellt werden, idealerweise in südlicher Ausrichtung. Dies sorgt dafür, dass die Niströhren schnell erwärmt werden und die Insekten aktiv bleiben. Zudem ist eine stabile Befestigung wichtig, damit das Hotel nicht wackelt oder umkippt.
Das Insektenhotel sollte außerdem nicht in direkter Nähe zu Futterstellen für Vögel stehen, um zu vermeiden, dass die Insekten leichte Beute werden. Eine Platzierung in der Nähe von blühenden Pflanzen, Kräutern oder einer Wildblumenwiese erhöht in der Regel die Attraktivität für Insekten zusätzlich.
Schon gewusst?
„Insekt des Jahres 2025“ ist die Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria). Seit 1999 wird dieser Titel von einem internationalen Kuratorium verliehen. Zum Expertengremium gehören namhafte Insektenkundler und Vertreter wissenschaftlicher Gesellschaften und Einrichtungen.
Text: Antonia Gersmeier