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Die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung haben den Alpenschneehasen zum Tier des Jahres 2025 gekürt. Bei der diesjährigen Wahl konnte er sich gegen das Alpenmurmeltier und den Alpensteinbock durchsetzen. Seit 2017 wird ein Wildtier in den Fokus gestellt, um auf dessen Bedrohung und Gefährdung der Lebensräume aufmerksam zu machen. 4 Familii stellt euch den seltenen alpinen Gestaltwandler vor.
Wissenschaftlicher Name: Lepus timidus varronis
Deutsch: Alpenschneehase
Familie: Hasenartige (Leporidae)
Unterart: Eine der Unterarten des Schneehasen (Lepus timidus), die vor allem in den Alpen vorkommt.
Lebensraum: Gebirgige Regionen, vor allem in den Alpen, aber auch in anderen Hochgebirgen Europas und Asiens.
Ernährung: Pflanzenfresser (Herbivor), ernährt sich von Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Baumrinde.
Aussehen
Der Schneehase hat eine Körperlänge von etwa 50 bis 60 cm und eine Schwanzlänge von etwa 5 bis 7 cm. Er wiegt zwischen 2,5 und 3,5 kg. Im Winter hat der Alpenschneehase ein weißes, dickes Fell, welches ihn perfekt in den schneebedeckten Gebirgen tarnt. Im Sommer wird das Fell graubraun, um ihn besser in der Vegetation zu verstecken. Das Fell ist besonders weich und isolierend, um den extrem kalten Temperaturen in den Gebirgen standzuhalten. Im Vergleich zu anderen Hasenarten sind die Ohren des Alpenschneehasen relativ kurz und enden in dunklen Spitzen.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit beginnt im Frühling, etwa ab März bis April. In der Regel bekommt eine Schneehasendame nach sieben bis acht Wochen Tragzeit zwei bis fünf Junge pro Wurf. Zwei bis dreimal pro Jahr kann Nachwuchs zur Welt gebracht werden. Die Jungen werden nach der Geburt im Nest zurückgelassen und von der Mutter in den ersten Wochen mit Muttermilch versorgt. Nach vier Wochen werden sie entwöhnt. Später ernähren sie sich von Pflanzen. Schneehasen können bis zu 12 Jahre alt werden.
Verhalten
Der Alpenschneehase ist überwiegend nachtaktiv (nokturnal) und demnach in der Dämmerung sowie nachts am aktivsten. Er ist ein Einzelgänger, der sich während des Tages in sicheren Verstecken wie Felsspalten oder hohen Büschen aufhält. Außerdem ist er sehr scheu und fluchtbereit, wenn er sich bedroht fühlt. Bei Gefahr kann er schnell in eine andere Richtung springen und hohe Geschwindigkeiten erreichen. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h entflieht der Schneehase so hakenschlagend seinen Feinden. Zu diesen natürlichen Fressfeinden gehören Greifvögel, Füchse und andere Raubtiere.
Lebensraum und Verbreitung
Der Alpenschneehase lebt vor allem in den höheren, alpinen Regionen der Alpen und in anderen Gebirgssystemen, wo er in Höhenlagen ab etwa 1.300 m zu finden ist. In den Wintermonaten bevorzugt er Schneeflächen, dort dient sein weißes Winterfell als Tarnung. Im Sommer zieht er sich in felsige und bewaldete Gebirgslagen zurück.
IN GEFAHR!
Der Alpenschneehase gilt in Deutschland laut der Roten Liste der Säugetiere als extrem selten. Er ist durch den Klimawandel und den Verlust seines natürlichen Lebensraums bedroht, da schneereiche Gebirgslagen seltener werden. Insbesondere der Wintersport ist ein Problem. Die ruhigen alpinen Bereiche, welche der Schneehase bevorzugt, werden durch den Ausbau der Skigebiete und Störungen durch den Trendsport Tourenski immer weiter verkleinert. Ein erhöhter Ausstoß von Stresshormonen führt dazu, dass Schneehasen diese Gebiete meiden und sich immer weiter zurückziehen. Genaue Daten über die Schneehasenpopulation in Deutschland liegen allerdings nicht vor. Zudem wird der Fellwechsel durch den Klimawandel immer häufiger gestört. Fellwechsel und Schneefälle überschneiden sich nicht mehr optimal. So kann es vorkommen, dass einige Hasen im Sommer bereits weiß sind, obwohl noch kein Schnee liegt oder sie im Winter bei Schnee noch immer braunes Fell haben. Ohne die schützende Tarnung ihres Fells, sind sie leichte Beute für Fuchs, Adler und Co. All diese Faktoren führen dazu, dass die bereits seltene Tierart immer seltener wird. Die Deutsche Wildtier Stiftung arbeitet daran, entsprechende Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Art zu ergreift.
Text: Antonia Gersmeier