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    • Donnerstag, 02. Februar 2017

Typisch Junge - typisch Mädchen

Welche Eigenschaften sind anerzogen - welche angeboren?
Eine abschließende Antwort auf die Frage, wie weit Geschlechterrollen angeboren oder anerzogen sind, haben Experten noch nicht gefunden. Unbestritten ist es, dass es Unter - schiede zwischen Jungen und Mädchen gibt, die allein schon an körperlichen Merkmalen festzumachen sind. Es scheint viele Verschiedenheiten zu geben. In Untersuchungen wurde fest - gestellt, dass Mädchen ein besseres Verständnis für Sprache, Jungen ein besseres
Verständnis für räumliches Denken haben sollen. Da dies natürlich nur der statistische Mittelwert ist, sind Abweichungen im Einzelfall natürlich selbstverständlich. Doch wie sieht es darüber hinaus aus? Angeboren oder anerzogen – diese Frage ist so ungemein schwer zu beantworten, da es unmöglich zu entscheiden ist, was zuerst da war: die Henne oder das Ei. Denn wir alle prägen mit unseren – auch durchaus unbewussten – Erwartungen das Verhalten unserer Kinder. So werden vielleicht aus unseren eigenen Vorurteilen typische Mädchen und typische Jungen? Testen Sie sich selbst! Assoziieren Sie bei einem Mädchen eher Worte wie "zart", "sanft", usw., während Sie einem Jungen eher Begriffe wie "robust" oder "abenteuerlustig" zuschreiben? Diese Erwartung projizieren Sie auch unbewusst auf Ihre Kinder, die diese "aufgreifen" und zu einem Teil ihres Selbst machen.
Welcher Schaden kann entstehen? Wenn über Geschlechterrollen diskutiert wird, geht es aber nicht nur um die Nachteile, die Frauen durch die Festlegung auf "ihre" Rolle in Kauf nehmen müssen. Auch Männer können großen Schaden davon tragen, wenn Sie durch die Erziehung auf eine einseitige Rolle festgelegt werden. Wird von einem Jungen verlangt, nicht zu weinen und immer unnachgiebig zu bleiben, dann wird das Unterdrücken von Gefühlen zur Gewohnheit. Der Betroffene kann dabei großen Schaden an der Seele nehmen, sein Leben wird flacher und ist am Ende nur halb gelebt. Auch Neurosen können entstehen, wenn Gefühle unterdrückt werden oder wesentliche
Persönlichkeitsanteile nicht gelebt werden dürfen. Wichtig ist also, dass wir unsere Kinder so nehmen, wie sie sind und nicht in Schubladen stecken. Hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten: • Weshalb bin ich davon ausgegangen, dass Lisa lieber die Puppe haben möchte und Tim das Auto? • Warum glaube ich, Tina würde gerne als Prinzessin zum Fasching gehen und Tom lieber als Cowboy? • Warum habe ich mehr Verständnis, wenn Lili zickig ist – und bei Roland nicht? Seien Sie aber vor allen Dingen Ihrem Kind ein gutes Vorbild! Leben Sie Ihr Leben so, wie es Ihnen gefällt und lassen Sie sich von den Schranken der klassischen Rollenverteilung nicht von Ihren Wünschen und Idealen abbringen.