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    • Mittwoch, 14. Mai 2025

Raccos Reise durch das Land der Gefühle - Eure Gutenachtgeschichte

Es war einmal ein kleiner Waschbär namens Racco. Racco war neugierig, verspielt und hatte ein flauschiges, grau-schwarz gestreiftes Fell. Doch an diesem Morgen fühlte er sich seltsam. Irgendetwas fehlte ihm – aber er wusste nicht, was es war.
Da erinnerte er sich an die Worte seiner Großmutter: „Wenn du dich einmal verloren fühlst, dann geh auf eine Reise. Unterwegs wirst du etwas ganz Wertvolles finden.“ Also machte sich Racco auf den Weg durch den Wald. Vielleicht würde er unterwegs herausfinden, was ihm fehlte.


Die Begegnung mit der Traurigkeit
Nach einer Weile kam Racco an einen kleinen, stillen Teich. Dort saß eine alte Schildkröte namens Lorna am Ufer und starrte nachdenklich ins Wasser. Racco bemerkte, dass Lornas Augen traurig wirkten. „Warum schaust du so bedrückt?“, fragte er vorsichtig. Lorna seufzte tief. „Manchmal bin ich einfach traurig“, sagte sie leise. „Heute vermisse ich meinen Freund, der fortgezogen ist.“ Racco setzte sich neben sie. „Oh, das klingt wirklich traurig … aber was machst du, wenn du so fühlst?“
Die Schildkröte lächelte sanft. „Ich lasse die Traurigkeit einfach da sein. Sie zeigt mir, dass mir mein Freund viel bedeutet. Dann erinnere ich mich an die schönen Zeiten mit ihm, und das tröstet mich.“ Racco nickte. Er hatte immer gedacht, Traurigkeit sei etwas Schlechtes, aber jetzt verstand er, dass sie auch bedeuten konnte, dass man jemanden oder etwas sehr gern hatte.
Lorna griff langsam ins Wasser und holte einen kleinen, glitzernden Stein hervor. „Hier, Racco. Dieser Stein soll dich daran erinnern, dass Traurigkeit nicht für immer bleibt – und dass sie oft mit schönen Erinnerungen verbunden ist.“
Racco bedankte sich und steckte den Stein vorsichtig weg, bevor er weiterzog.


Die Begegnung mit der Wut
Ein Stück weiter im Wald hörte Racco plötzlich lautes Knurren und Stampfen. Hinter einem großen Baum entdeckte er einen Fuchs namens Kit, der mit wütendem Gesichtsausdruck auf den Boden trat. „Was ist denn los?“, fragte Racco zaghaft. „Ich bin SO wütend! Jemand hat mein Abendessen gestohlen, und jetzt habe ich Hunger!“ Kit schnaubte und kratzte mit seinen Krallen über den Waldboden.
Racco trat vorsichtig näher. „Oh, das verstehe ich … aber was machst du, wenn du wütend bist?“
Der Fuchs atmete tief ein und aus. „Früher habe ich einfach herumgeschrien und alles umgeworfen. Aber das hat mir nicht geholfen. Jetzt renne ich eine Runde durch den Wald oder springe so hoch ich kann. Danach fühle ich mich besser.“
Racco probierte es aus. Er machte ein paar schnelle Sprünge und merkte, wie seine eigene Anspannung nachließ. Kit grinste. „Du hast schnell gelernt, kleiner Waschbär! Hier, nimm diese Feder. Sie wird dich daran erinnern, dass Bewegung helfen kann, Wut loszulassen.“
Racco nahm die Feder dankbar entgegen und zog weiter.


Die Begegnung mit der Überraschung
Nach einer Weile erreichte Racco eine große Eiche. Gerade als er darunter hindurchlief, sprang ein freches Eichhörnchen namens Fips von einem Ast direkt vor seine Nase. „BUH!“, rief es laut. Racco zuckte zusammen und sprang vor Schreck zurück. Sein Herz klopfte schneller. „Oh! Du hast mich erschreckt!“ Fips kicherte: „Das nennt man Überraschung! Überraschungen können lustig sein, aber manchmal machen sie uns auch Angst.“ Racco schüttelte sich. „Und was soll ich tun, wenn ich überrascht werde?“, fragte er.  
„Atme tief durch und schau, ob es eine gute oder schlechte Überraschung ist“, erklärte das Eichhörnchen. „Manchmal sind Überraschungen etwas Wundervolles! Sie machen das Leben spannend.“
Racco dachte nach. Manchmal war er überrascht worden – wie an seinem Geburtstag, als seine Freunde ihn mit einer Party überrascht hatten. Das war wirklich eine schöne Überraschung gewesen! Fips überreichte ihm eine kleine, goldene Nuss. „Nimm sie als Zeichen für all die wunderbaren Überraschungen, die das Leben für dich bereithält.“
Racco steckte die goldene Nuss ein und verabschiedete sich.


Die Begegnung mit der Freude
Schließlich kam Racco auf eine große, sonnige Wiese. Hier flatterte ein bunter Vogel namens Mira durch die Luft, trällerte ein Lied und tanzte über die Blumen. „Du siehst glücklich aus!“, sagte Racco. Mira zwitscherte fröhlich: „Ja! Freude fühlt sich an wie ein warmes Licht im Bauch. Sie kommt, wenn wir Dinge tun, die uns Spaß machen oder wenn wir mit anderen lachen.“
„Und wie kann ich Freude spüren, wenn ich sie gerade nicht fühle?“, fragte Racco neugierig.
Mira lachte: „Versuch’s mal mit einem Lied! Oder lächle jemanden an. Freude ist oft ansteckend.“
Racco probierte es aus und summte leise eine kleine Melodie. Er merkte, wie sich sein Herz erwärmte – es fühlte sich wunderbar an! „Hier, das ist für dich“, sagte Mira und reichte ihm eine kleine Sonnenblume. „Damit du dich immer an die Freude erinnerst.“
Racco nahm die Blume dankbar an und machte sich auf den Heimweg.


Die Heimkehr
Mit seinen vier Glücksbringern – dem glitzernden Stein für die Traurigkeit, der Feder für die Wut, der goldenen Nuss für die Überraschung und der Sonnenblume für die Freude – kam Racco schließlich wieder nach Hause.
Er hatte auf seiner Reise so viel gelernt: Traurigkeit ist in Ordnung. Sie zeigt uns, dass uns etwas wichtig ist. Wut darf herausgelassen werden – aber auf eine gute Weise. Überraschungen können aufregend sein – und oft auch wunderschön. Freude macht das Leben heller – und man kann sie mit anderen teilen.
Racco kuschelte sich in sein warmes Nest. „Jetzt fehlt mir nichts mehr“, murmelte er zufrieden und schloss die Augen. Mit einem Lächeln schlief er ein, während seine Glücksbringer neben ihm lagen – als Erinnerung an die wertvollen Lektionen seiner Reise.