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Wenn draußen der Schnee rieselt und der Atem kleine Wölkchen in die Luft malt, heißt es: warm anziehen! Doch warm ist nicht gleich warm – das Geheimnis liegt im richtigen Stoff. Ob für den Familienausflug, den Weg zum Kindergarten oder zur Schule oder den gemütlichen Tag zuhause – das Material macht den Unterschied. 4 Familii stellt euch die besten Winterstoffe für Groß und Klein vor.
Natürliche Wärme: Wolle in all ihren Facetten
Wolle ist seit Jahrhunderten der Klassiker, wenn es darum geht, uns warmzuhalten. Besonders beliebt ist Merinowolle, welche von Merinoschafen stammt. Diese leben überwiegend in trockenen, grasreichen Regionen wie Australien, Neuseeland oder Südafrika und sind gut an raue Klimabedingungen angepasst. Ihre Wolle ist fein, weich und kratzt kaum – ein riesiger Vorteil für Kinder, die meist empfindlich auf raue Stoffe reagieren. Merinowolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen, und sie hält die Körpertemperatur konstant – so wird’s weder zu kalt noch zu warm. Sie ist außerdem geruchsneutral und braucht oft gar nicht so häufig gewaschen zu werden, was Eltern im Winteralltag nur zu gut zu schätzen wissen.
Ein echter Geheimtipp unter den Naturfasern ist Alpaka-Wolle. Sie stammt – wie der Name verrät – von Alpakas, die in den kalten Höhen der Anden leben. Ihr Fell ist unglaublich weich, leicht und gleichzeitig wärmer als Schafwolle. Viele empfinden Alpaka als noch angenehmer auf der Haut, da die Fasern kaum Lanolin (Wollfett) enthalten – ideal für Allergiker oder empfindliche Haut. Kleidung aus Alpaka wirkt edel, isoliert hervorragend und ist dabei überraschend robust.
Ebenso luxuriös, aber noch feiner ist Kaschmir. Diese Wolle stammt von der Kaschmirziege und zählt zu den edelsten Materialien überhaupt. Sie fühlt sich unvergleichlich weich an, wärmt sehr stark und ist gleichzeitig federleicht. Für Familien mit kleinem Budget ist Kaschmir vielleicht nicht für die ganze Garderobe geeignet, aber ein Schal oder eine Mütze aus Kaschmir sind kleine, feine Investitionen, die viele Winter überdauern.
Moderne Stoffe mit Hightech-Effekt
Neben Naturfasern haben sich in den letzten Jahren auch Hightech-Materialien bewährt, die speziell für kalte Tage entwickelt wurden. Thermo-Stoffe zum Beispiel bestehen oft aus mehreren Schichten, die Körperwärme speichern und Feuchtigkeit nach außen ableiten. So bleibt die Haut angenehm trocken, auch wenn beim Spielen oder Toben geschwitzt wird. Besonders praktisch: Thermo-Materialien trocknen schnell und sind pflegeleicht – ein klarer Pluspunkt, wenn nach einem Schneespaziergang mal wieder alles in die Waschmaschine muss.
Ein weiteres Allround-Talent für draußen ist Softshell. Der Stoff vereint gleich mehrere Funktionen: Er ist winddicht, wasserabweisend und gleichzeitig atmungsaktiv. Innen meist mit einem dünnen Fleece gefüttert, halten Softshelljacken und -hosen warm, ohne zu schwer oder steif zu sein. Perfekt für Kinder, die im Winter auch mal auf dem Boden herumrutschen oder im Schnee toben möchten.
Klassiker mit Kuschelfaktor
Für die gemütlichen Stunden zu Hause ist Fleece kaum zu übertreffen. Der weiche Stoff aus recyceltem Polyester speichert Wärme hervorragend, trocknet schnell und fühlt sich einfach angenehm auf der Haut an. Besonders beliebt sind Fleecejacken oder Decken für kalte Abende auf dem Sofa. Wer beim Waschen an die Umwelt denkt, kann spezielle Waschbeutel benutzen, die verhindern, dass winzige Kunststofffasern ins Abwasser gelangen.
Auch Cord erlebt in den letzten Jahren ein Comeback. Der Stoff mit der typischen Rippenstruktur sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch wunderbar robust und wärmend. Vor allem für Hosen oder Latzkleider eignet sich Cord perfekt – er hält warm, ohne zu dick aufzutragen, und ist besonders langlebig.
Und natürlich darf Baumwolle in keiner Wintergarderobe fehlen. Sie ist weich, atmungsaktiv und hautfreundlich – ideal für T-Shirts, Unterwäsche oder Schlafanzüge. Allerdings saugt sie Feuchtigkeit auf und bleibt lange nass, weshalb sie für Outdoor-Aktivitäten eher in Kombination mit anderen Funktionsstoffen geeignet ist.
Das Zwiebelprinzip – Schicht für Schicht warm
Ganz gleich, welche Stoffe man wählt – entscheidend ist das sogenannte Zwiebelprinzip. Dabei trägt man mehrere Schichten übereinander, die gemeinsam für optimale Wärme sorgen:
Eine Basisschicht aus Merinowolle oder Thermo-Material hält die Haut trocken und warm. Darüber folgt eine Zwischenschicht – etwa ein Pullover aus Fleece, Alpaka oder Strickwolle – die die Körperwärme speichert. Ganz außen schützt eine wind- und wasserabweisende Schicht, zum Beispiel aus Softshell oder einer gefütterten Winterjacke. So bleibt die Familie bei jedem Wetter gut geschützt.
Der Winter kann kommen!
Mit den richtigen Stoffen wird er zur gemütlichsten Jahreszeit des Jahres. Ob Naturmaterialien wie Merino, Alpaka und Kaschmir oder moderne Funktionsstoffe wie Thermo und Softshell: Jeder Stoff hat seine besonderen Stärken. Wichtig ist, dass Kleidung nicht nur warmhält, sondern sich auch angenehm anfühlt und zum Wohlbefinden beiträgt. Denn nichts ist schöner, als gemeinsam in kuscheligen Stoffen durch den Winter zu spazieren – warm, behaglich und rundum geborgen.
Text: Antonia Gersmeier