13
Feb
2019

Kitas: Beste Öffnungszeiten in NRW

Familie > Kitas: Beste Öffnungszeiten in NRW

Einrichtungen in Gelsenkirchen sind flexibler als in Nachbarstädten. Das bescheinigt das Familienministerium. Wie die Stadt sich auf Eltern einstellt

Gelsenkirchen/Düsseldorf. Gelsenkirchen ist spitze - zumindest, was die Öffnungszeiten seiner Kitas angeht. Das bescheinigt jetzt eine Analyse des Familienministeriums NRW, die das Betreuungsangebot landesweit vergleicht. Das Ergebnis: Keine Stadt in NRW hat so viele Kindertageseinrichtungen, die so lange öffnen und die so flexibel auf die Eltern eingehen.

"Wir haben schon früh festgestellt, dass die Eltern unserer Stadt ein spezielles Angebot brauchen", sagt Holle Weiß, Betriebsleiterin von Gekita. Weil viele Eltern im Schichtdienst oder im Einzelhandel arbeiten, führte die Stadt bereits vor zehn Jahren in fünf Kitas in fünf Stadtteilen Öffnungszeiten bis 20 Uhr ein. Inzwischen sind es neun, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Selbst das viermal so große Köln kann da nicht mithalten: Hier öffnen gerade einmal zwei Kitas bis 20 Uhr. Hinzu kommen in Gelsenkirchen 13 Einrichtungen, die nach 17 Uhr betreuen.

Auch in den Morgenstunden sind die Gelsenkirchener Kitas überdurchschnittlich gut aufgestellt: 16 der insgesamt 122 Einrichtungen öffnen bereits vor 7 Uhr, davon zehn schon um 6 Uhr. 

Zum Vergleich: Im deutlich größeren Köln machen gerade einmal sechs Kitas vor 7 Uhr auf.

Bei Ihrer Planung legt Gekita ganz besonderes Augenmerk darauf, was Eltern sich wünschen. In jährlichen Befragungen können sie angeben, welche Betreuungszeiten zu ihrem Familienmodell passen. Die Daten werden ausgewertet, die Ergebnisse so gut es geht umgesetzt. "Das braucht natürlich zusätzliches Personal, wenn man eine Einrichtung bis 20 Uhr offen hält", erklärt Weiß.

Aber, findet die Kita-Expertin, die Mühe zahle sich aus. "Die erweiterten Öffnungszeiten werden sehr gut angenommen." Bis 20 Uhr werden in Gelsenkirchen zurzeit 100 Kinder betreut. "Die Eltern wissen ja inzwischen, in welchen Kitas das möglich ist und melden ihre Kinder auch gezielt dort an."

Dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Stadt eine Herzensangelegenheit ist, betont auch Annette Berg, Dezernentin für Jugend, Bildung, Sport und Integration. "Gerade, dass sich die Öffnungszeiten an der Lebenswirklichkeit orientieren, ist für die Familien in unserer Stadt enorm wichtig."

Geldspritze vom Land 2020/21

Gelsenkirchen liegt mit seiner Betreuungsquote sowohl bei den über Dreijährigen als auch bei den unter Dreijährigen deutlich unter dem selbstklärenden Soll. Dennoch: Am Ausbau der Plätze wird mit Hochdruck gearbeitet, Um- und Neubauten sind in Planung. Und vielleicht werden in Gelsenkirchen ja in Zukunft noch mehr Kitas flexiblere Öffnungszeiten anbieten können: Ab dem Kita-Jahr 2020/21 will die Landesregierung den Kita-Trägern 100 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, um die sogenannte Randzeiten-Betreuung zu verbessern.

Quelle Text: WAZ
Quelle Bild: pixabay