30
Jun
2021

Musik barrierefrei erleben

Erziehung > Musik barrierefrei erleben

Durchdachter MP3-Player geht speziell auf die Bedürfnisse Behinderter ein

(djd). Selbst entscheiden, ob der MP3-Player eine Geschichte spielt oder ein Lied, die Lautstärke wählen oder immer wieder auf „repeat“ drücken – schon kleinste Kinder lieben es, wenn sie ohne fremde Hilfe ihre Lieblingsstücke abspielen dürfen. Für Menschen mit Behinderung aber ist es noch viel mehr – es bedeutet ein großes Stück Lebensqualität.

Mit den Bedürfnissen wachsen

Bereits vor zehn Jahren hat der Tüftler Rainer Brang aus Nürtingen den ersten „Hörbert“ entwickelt – einen nachhaltigen MP3-Player aus heimischem Holz, intuitiv zu bedienen und extra robust. Neun bunte Tasten hat der MP3-Player, mit denen kleine Musikfans einzelne Playlists aufrufen können. Auf der auswechselbaren und wiederbespielbaren Speicherkarte ist Platz für 17 Stunden Lieder und Geschichten. Und dank energiesparender Technik gibts rund 50 Stunden Spieldauer am Stück. Ein Netzstecker ist überflüssig. Auch weil Brang auf unnötigen Schnickschnack verzichtete, wuchs die Fangemeinde des durchdachten Hörspielers schnell. Ein weiterer Grund: Der gelernte Softwareentwickler und sein Team suchten von Anfang an den Kontakt zu den Kunden. Wann immer ein Verbesserungsvorschlag oder ein besonderer Wunsch an ihn herangetragen wurde, machte das Team sich ans Werk und fand Lösungen. So entstanden in der deutschen Manufaktur nun zwei weitere Modelle, die barrierefreien Hörberts. Gedacht vor allem für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Je nach Schweregrad der geistigen oder körperlichen Behinderung gibt es die Geräte mit drei oder auch nur einer großen und besonders leichtgängigen Bedientaste für die Titelauswahl. Auch der Kippschalter lässt sich leichter bedienen. Unter www.hoerbert.com/barrierefreie-modelle/ sind alle Funktionen der Geräte genau erklärt.

Barrierefrei auch im Alter

Rasch fand der MP3-Player Fans, die dem Kindesalter längst entwachsen waren. Zum Beispiel Erwachsene mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen, etwa durch Rheuma. Auch Altenheime und Demenzgruppen zeigten Interesse an dem stabilen Abspielgerät, das überall mit hingenommen werden kann. Denn Lieblingslieder sind auch im Seniorenalter von besonderer Bedeutung. Sie wecken Erinnerungen, fördern die Lust auf Bewegung und trainieren das Gedächtnis. Die Wahl über die großen Tasten schult spielerisch das Ursache-Wirkungs-Prinzip. Zusätzlich unterstützt die einfache Handhabung auf spielerische Weise Selbstständigkeit und Selbstbestimmung. Das motiviert und macht Spaß in jedem Alter. Derzeit wird an einem weiteren barrierefreien Modell mit noch mehr Flexibilität für Menschen mit stärkeren Behinderungen gearbeitet. Hier können externe Geräte, wie große Jelly-Buttons, über eine Buchse angeschlossen werden.

Quelle Text: djd
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Foto: djd/Winzki/Olesia Bilkei - stock.adobe.com