18
Nov
2020

Pfand ist nicht gleich Mehrweg: Mehrweg, Pfand, Pool-System – das steckt dahinter

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(akz-o) Mehrweg-Systeme sind zeitgemäß, aber keineswegs neu: Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) beispielsweise startete mit seinem verbandseigenen Mehrweg-Pool-System für Fruchtsaft & Co. schon vor fast 50 Jahren. Trotzdem ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher noch nicht immer klar, wo die Unterschiede liegen zwischen Einweg, Mehrweg, Pfand oder Pfand-Pool-System.
Wer Leergut zurückbringt, bekommt den Pfandbetrag erstattet. Die Höhe des Pfandbetrages gibt den Verbrauchern den Hinweis darauf, ob es sich um ein Einweg- oder Mehrweggebinde handelt: Getränkedosen und Einweg-Flaschen aus Kunststoff werden mit 25 Cent bepfandet. Die so bepfandeten Einweggebinde werden dem Recycling zugeführt.
Das Glas-Mehrweg-Pfand für Fruchtsäfte und -nektare beträgt für alle Gebindegrößen, also für die 1,0 Liter, 0,7 Liter und 0,2 Liter Mehrweg-Flaschen, jeweils 15 Cent. Der Mehrweg-Kasten wird mit 1,50 EUR bepfandet.
Die Kennzeichnung von Mehrweg-Flaschen ist gesetzlich nicht durch ein bestimmtes Symbol vorgeschrieben. Das Mehrweg-System lässt sich dennoch gut erkennen. Die Glasflaschen haben die Prägung „VdF Mehrweg“ und die Kästen sind beschriftet mit VdF.
Die Mehrweggebinde werden, wie der Name schon sagt, mehrfach benutzt. Mehrweg-Glasflaschen zum Beispiel werden bis zu 40-mal wiederbefüllt und erreichen ein Durchschnittsalter von zehn Jahren. Wenn sie schließlich zu abgestoßen sind oder andere Schäden aufweisen, werden sie eingeschmolzen und zu neuen Flaschen verarbeitet. Das geht beliebig oft! So werden Ressourcen geschont.

Mehrweg-System für Fruchtsaft – einheitlich ohne Individualgebinde

Bevor es ein einheitliches Mehrweg-System gab, hatten viele Hersteller in Deutschland ihre eigenen Flaschen und diese mussten nach Gebrauch dann auch wieder zu jedem einzelnen Hersteller zurückgebracht werden. Beim Pool-System (www.fruchtsaft.de) nutzen aktuell rund 300 Hersteller bundesweit die gleichen Gebinde – sie teilen sich sozusagen einen Pool von einheitlichen Flaschen und Kästen, es gibt keine Individualgebinde. Deshalb kann man das Mehrweg-Leergut unabhängig vom Einkaufsort bundesweit im Handel wieder zurückgeben. Von hier aus geht es dann in der Regel zum nächstgelegenen Fruchtsafthersteller. Das spart Transportwege und Sortieraufwand.

Quelle Text: Akz
Quelle Foto: VdF/akz-o