14
Feb
2017

Erstklässler sind Verkehrsanfänger

Familie > Erstklässler sind Verkehrsanfänger

Der erste Schultag wird von Eltern und Kindern mit Spannung erwartet! Rund 800.000 Kinder werden hierzulande pro Jahr eingeschult. Sie alle gehen dann neue Wege. Im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Eltern machen sich Sorgen über die Sicherheit des Schulweges.
Zu Recht: Aufgrund ihres Alters und ihrer Entwicklung gehören Erstklässler zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Diesem Umstand widmen Verkehrswacht und Polizei besondere Aufmerksamkeit. Pünktlich mit der ersten Schulglocke startet die Aktion „Brems Dich! Schule hat begonnen“. Immer mehr Bundesländer und lokale Verkehrswachten beteiligen sich an der Kampagne.
 Leuchtend-gelbe Spannbänder machen Autofahrer in unmittelbarer Schulnähe auf die Erstklässler aufmerksam. Der Slogan “Brems Dich! Schule hat begonnen“ soll sie an eine vorausschauende und rücksichtsvolle Fahrweise erinnern. Kurz vor der ersten Stunde aber auch nach Schulschluss herrscht rund um die Schulen reges Treiben. Kinder laufen eilig zu Bus oder Bahn, möchten schnell mit dem Fahrrad nach Hause oder werden von den Eltern mit dem Pkw abgeholt. In diesem Durcheinander ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen und den Überblick behalten. Gerade Erstklässler sind mit dem neuen Schulweg nicht genügend vertraut. Sie kennen nicht alle Gefahren, denen sie auf der Strecke begegnen können. Neben den Spannbändern, die auf die Schulanfänger hinweisen, verteilen viele Verkehrswachten vor Ort leuchtend-bunte Mützen an die Schulanfänger oder Faltblätter an die Eltern.
Zur Schule gehen will geübt sein. Erstklässler müssen lernen, wie sie sich richtig verhalten und worauf sie achten müssen.
Schulwegtraining steht daher in der ersten Klasse auf dem Stundenplan. „Der Schulweg ist vor allem Sache der Eltern, aber auch die Schule kann einiges zur Sicherheit der Kinder beitragen“, so die Experten der Deutschen Verkehrswacht. "Den“ Schulweg gibt es nicht, jedes Kind legt seinen eigenen Weg zurück, je nach Wohngegend gestaltet er sich mehr oder wenig gefährlich. Schulwegtraining geht von der konkreten Situation vor Ort aus. Die Eltern erkunden den sichersten Weg und üben ihn mit ihrem Sohn oder der Tochter ein. Ein einmaliger "Spaziergang" reicht nicht, meist sind fünf bis zehn Übungsgänge notwendig, am besten unter "Realbedingungen", also morgens im Berufsverkehr. Mögliche Gefahrenpunkte werden - wenn sie sich nicht umgehen lassen - besonders angesprochen und geübt.
Schulranzen: Reflektoren geben Sicherheit
Zur Sicherheit der Verkehrsanfänger tragen auch helle Kleidungsstücke mit Reflektoren oder reflektierende Sicherheitsdreiecke zum Überziehen sowie gute Schulranzen bei. Zur Auswahl des Tornisters geben die Experten der Deutschen Verkehrswacht folgende Tipps:
Der Ranzen darf nicht breiter als die Schultern des Kindes sein. Sonst wird der Blick über die Schulter gefährlich eingeschränkt.
Autofahrer erkennen Kinder mit leuchtend-bunten Ranzen viel besser. Die Farben sollten fluoreszieren, also aufleuchten, wenn Licht darauf fällt. Das ist vor allem im Herbst und Winter wichtig!
Die DIN-Norm 58124 schreibt mindestens zwei Reflektoren vor. Noch besser sind zusätzliche Leuchtstreifen an den Kanten des Ranzens.
Auf breite, gepolsterte Tragriemen achten. So kann das Kind voll auf den Verkehr achten und ist nicht ab - gelenkt, weil es ständig versucht, den Ranzen in eine bequeme Trageposition zu bringen.
Die Gurte des Ranzens sollten nicht den Boden berühren, wenn das Kind ihn am Tragegriff anhebt und trägt (Stolpergefahr!).
Der Ranzen wird täglich gebraucht. Er sollte robust, belastbar und wasserdicht sein.
Ein Kind ist kein Packesel: Nur Sachen mitnehmen, die an diesem Tag im Unterricht gebraucht werden. Ein zu schwerer Tornister belastet und schränkt die Reaktion ein. Mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes soll der Ranzen nicht übersteigen.
"Citybags" oder andere Rucksäcke sind kein Ersatz. Das Gewicht ist nicht optimal auf dem Ru?cken verteilt, Haltungsschäden drohen, die Schulhefte verknicken leicht.