18
Aug
2015

Waldorfpädagogik

Erziehung > Waldorfpädagogik

Begründer

Philosoph und Pädagoge Rudolf Steiner.

Methodengrundlage

- Dem Kind zu helfen, die ihm von Natur aus gegebenen Veranlagungen zu entwickeln.

Grundlegende Ideen:

  • Die Waldorfpädagogik stellt sich nicht das Ziel, den Intellekt des Kleinen zu fördern. Es wird die Meinung vertreten, dass man dem Kind vor der Schule das Lesen und Schreiben nicht beibringen darf. Das kleine Kind lernt die Welt kennen, indem es alles selbst ausprobiert. Zu den Forderungen der Pädagogen gehört der Verbot von Radio, Kino und Fernsehen.
  • Die Methodik verbietet es, das Kind zu benoten. Eine Note – sowohl eine positive als auch eine negative – wird als eine Einmischung in die natürliche Entwicklung angesehen. Ein Kind, das eine Note erwartet, handelt aus dem Wunsch nach Lob.
  • In Wahldorfeinrichtungen werden Volkskultur und unterschiedliche Arten künstlicher Tätigkeiten beigebracht. Märchen, Lieder, Tänze, Mythen, darstellende Kunst durchdringen das Leben der Kinder. Sie spiele Märchen und sie stellen Märchenpersonen dar.

Neben der Beschäftigung mit der Kunst werden unterschiedliche Formen der Handwerkskunst praktiziert. Zu diesen gehören das Hinzuziehen der Kinder zur häuslichen Arbeit (das Backen des Brotes und der Plätzchen, das Herstellen von Salaten, das Decken des Tisches, das Aufräumen), zur Handarbeit und zum Erlernen unterschiedlicher Handwerken: das Herstellen von Puppen und anderem Spielzeug, die Arbeit mit Wolle, die Herstellung von Kerzen, Körben, Laternen.

Die Waldorfeinrichtung

  • Ein wichtiger Bestandteil der Kindheit stellt das Spiel dar. Neben dem freien Spiel werden hier besondere Spiel-Reigen praktiziert. Zum Beispiel zeigen die Kinder mit Bewegungen wie eine Blume wächst und sich öffnet, wie die Bäume sich vom Wind oder wie sich die Tiere bewegen, wie die Menschen mit unterschiedlichen Berufen arbeiten. Weit verbreitet sind auch Fingerspiele, bei denen jede auch so geringe Bewegung eine Bedeutung hat.
  • Eine Grundlage des Programms stellen der Rhythmus und die Wiederholung dar. Es wird sehr darauf bedacht, dass der Rhythmus des Tages, der Woche und des Jahres unverändert erhalten bleibt. Dadurch nähern wir uns angeblich dem Rhythmus der Natur an und durch die Natur – an die eigene Ressourcen.
  • Besondere Aufmerksamkeit wird der Beziehung zu Kindern gewidmet. Der Erzieher strebt dazu, den Wert und die Einzigartigkeit jeden Kindes zu unterstreichen.

Umstrittene Sichtpunkte

  • Die Anhänger der Waldorfspädagogik denken, dass die Methodik von Steiner sich darauf richtet, dem Kind dabei zu helfen, zu seinem „höheren geistigen Körper“ „aufzusteigen“. Stimmen Sie zu, dass dieses Ziel sehr ungenau ist, weil sie an etwas appelliert, was man weder anfassen noch messen kann.
  • Die Lehrer von Waldorfschulen bestehen darauf, dass die Kinder nur mit homöopathischen Mitteln behandelt werden, diese Forderungen gelten auch für die Eltern.
  • Die Waldorfpädagogik ist insbesondere auf die künstlerische und geistige Persönlichkeitsentwicklung orientiert. Diese Umgebung kann kaum die technische Fähigkeit des Kindes fördern.
  • Die Absolventen der Schulen und Kindergärten können sich manchmal nur schwierig in die „gewöhnlichen“ Schulklassen eingliedern, sich an „gewöhnliche“ Kinder anpassen. Sie sind an eine freundschaftliche, künstlerische und „beschützende“ Umgebung gewöhnt. Es ist möglich, dass diese Kinder die individuelle Behandlung durch den Lehrer vermissen werden. Deswegen sollte man – wenn das Kind in einen Waldorfkindergarten geht – schon im Voraus eine Schule mit analogem Bildungssystem aussuchen.